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Juventus - Monaco: Die Sicht der Reporter

Juventus-Reporter Paolo Menicucci und Ian Holyman, Korrespondent für den AS Monaco, haben sich vor dem Viertefinalduell der beiden Teams ausgiebig mit deren Stärken und Schwächen befasst.

Juventus-Stürmer Carlos Tévez hat in acht Spielen in der laufenden Königsklasse sechs Tore geschossen
Juventus-Stürmer Carlos Tévez hat in acht Spielen in der laufenden Königsklasse sechs Tore geschossen ©AFP/Getty Images

Stärken
Paolo Menicucci: Juventus hielt Borussia Dortmund derart in Schach, sodass der Bundesligist in 180 Minuten auf nur fünf Torschüsse kam beim 5:1-Gesamtsieg im Achtelfinale der UEFA Champions League. "Sie haben gut und leidenschaftlich verteidigt", sagte Dortmund-Trainer Jürgen Klopp, "und sie sind beim Umschalten unglaublich gefährlich." Die Rückkehr des verletzten Innenverteidigers Andrea Barzagli wird die Defensive noch weiter verstärken, während die schnellen Álvaro Morata und Carlos Tévez für den Rest zuständig sind.

Ian Holyman: Der AS Monaco FC hatte die beste Abwehr der Gruppenphase, insgesamt haben sie in ihren nun acht Spielen nur vier Tore kassiert, das sagt alles. Eine nahezu wasserdichte Abwehr war der Schlüssel beim erstmaligen Erreichen des Viertelfinals der UEFA Champions League seit 2003/04. Monaco hat in der letzten Runde immerhin Arsenal FC eliminiert, die weiteren Aussichten hängen davon ab, wie gut die Mannschaft von Leonardo Jardim gegen das Angriffspotenzial von Juve bestehen kann.

Schwächen
Paolo Menicucci: Trainer Massimiliano Allegri hat in Paul Pogba (Oberschenkel) und Claudio Marchisio (Knie) zwei ganz wichtige Mittelfeldspieler verloren. Andrea Pirlo sollte nach einer Unterschenkelverletzung bald wieder zurück sein, und Arturo Vidal, der in Dortmund eine tolle Vorstellung gezeigt hat, scheint ganz nah dran zu sein an seiner besten Form. Aber zwei Bausteine eines außergewöhnlichen Mittelfeldquartetts verloren zu haben, ist für die Bianconeri sicherlich ein schwerer Schlag.

Ian Holyman: Wenn auch das Verhindern von Toren kein großes Problem für Monaco war, das Erzielen von Toren war es. Les Rouge et Blanc haben sich in ihren acht Spielen nur wenige Chancen erarbeitet. Die drei Tore, die sie in London bei Arsenal schossen verdoppelten nahezu ihre Ausbeute dieser Saison. Und im Rückspiel trafen sie überhaupt nicht.

Form
Paolo Menicucci: Der Auftritt in Dortmund bestätigt, dass Juve zur wichtigsten Zeit der Saison auf dem Höhepunkt angekommen zu sein scheint. Die Bianconeri sind drauf und dran, zum vierten Mal in Folge den Scudetto zu gewinnen, sodass es sich Trainer Allegri leisten kann, seine besten Spieler immer wieder zu schonen.

Ian Holyman: Noch im September belegte Monaco in der Ligue 1 den vorletzten Platz, mittlerweile sind die Monegassen im Zusammenhang mit ihren europäischen Auftritten auch in der Meisterschaft in Tritt gekommen. Nach eine Lauf von sechs Siegen und einer Niederlage in zehn Ligaspielen im Jahre 2015, hat der letztjährige Vizemeister gute Chancen, unter den besten drei Mannschaften zu landen. Dies wäre zu Beginn der Saison noch undenkbar gewesen.

Erfahrung in K.-o.-Duellen
Paolo Menicucci: Juve verpasste in der vergangenen Saison das Achtelfinale, und wurde im Viertelfinale 2013 vom FC Bayern München rausgeworfen, nachdem im Achtelfinale Celtic FC bezwungen worden war. K.-o.-Duelle gehören nicht gerade zu den Spezialitäten der Alten Dame. So haben sie seit 1995 nicht mehr die Coppa Italia gewonnen, obwohl sie zuvor in der Liga überlegen waren.

Ian Holyman: Monaco, unterlegener Finalist 2004, zeigte gegen Arsenal, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. In allen zehn Europapokalduellen, in denen sie das Hinspiel in der Fremde gewonnen hatten, kamen sie auch eine Runde weiter. Im Halbfinale des Coupe de la Ligue wurden sie vom SC Bastia geschlagen. Außerdem kam das Aus im Coupe de France bei Paris Saint-Germain. Ein Fakt, der nicht für Monaco spricht.

Vorhersage
Paolo Menicucci: Allegri hat sicherlich den 3:1-Sieg von Monaco bei Arsenal gesehen, und ich erwarte, dass die Bianconeri jene Fehler vermeiden, die die Gunners gemacht haben. "Wir waren zu selbstbewusst, wir waren nicht vorsichtig genug", sagte Arsène Wenger. Der italienische Meister wird nicht zu viele Risiken eingehen, wenn in Turin das Hinspiel ansteht. Ein knapper Sieg oder ein 0:0 könnte ein wichtiger Baustein auf dem Weg ins Halbfinale sein.

Ian Holyman: Nach dem tollen Auftritt von ASM bei Arsenal wird Juventus den Gegner nicht unterschätzen - am allerwenigsten in Italien. Der Tabellenführer der Serie A sollte einen Heimsieg landen, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass das Auswärtsspiel siegreich gestaltet werden kann. Vor der Rückspielniederlage gegen die Gunners war Monaco in acht Europapokalspielen in Folge im Stade Louis II ungeschlagen geblieben. Sie haben noch nie zuhause gegen eine italienische Mannschaft verloren, sodass ein 0:0 in Monaco ein wahrscheinliches Ergebnis ist.

Im Blickpunkt
Paolo Menicucci: Vier Tage, nachdem er zunächst zwei Treffer und anschließend bei Juventus' 3:0-Sieg in Dortmund ein weiteres Tor geschossen hatte, erzielte Tévez beim 1:0 in der Liga gegen Genoa CFC ein Wundertor. "Es war ein außergewöhnlicher Treffer, der zu seiner bemerkenswerten Saison passt", sagte Allegri. "Ich gebe ihm die Freiheit, sich ein wenig mehr auf dem Platz zu bewegen, ich denke, dass das wichtig für ihn ist." Der 'Apache' ist in Form.

Ian Holyman: Yannick Ferreira-Carrasco wird häufig als 'Joker' von Jardim eingesetzt, jetzt könnte er sogar die gefährlichste Waffe in der Taktik des Portugiesen sein. Schnell, trickreich und im Zweikampf stark, ist der Belgier eine echte Gefahr. Der 21-Jährige ist eine wahre Bedrohung, besonders dann, wenn er gegen müde Gegner kommt. Man frage nur Arsenal.

Mögliche Startaufstellungen
Juventus: Buffon; Barzagli, Bonucci, Chiellini; Lichsteiner, Marchisio, Pirlo, Vidal, Evra; Morata, Tévez.

Monaco: Subašić; Fabinho, arvalho, Abdennour, Kurzawa; Toulalan, Kondogbia; Dirar, Moutinho, Ferreira-Carrasco; Berbatov