Barcelona ist Meister aller Klassen
Samstag, 28. Mai 2011
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FC Barcelona - Manchester United FC 3:1
Die Spanier krönten sich im Wembley mit einer überzeugenden Vorstellung zum völlig verdienten Sieger der Königsklasse 2010/2011.
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Der FC Barcelona hat durch einen absolut verdienten 3:1-Triumph im Endspiel im Londoner Wembley-Stadion die UEFA Champions League 2010/2011 gewonnen. Nach der Führung von Pedro Rodríguez konnte Wayne Rooney zwar zwischenzeitlich ausgleichen, nach der Pause war gegen sehr dominant auftretende Spanier und Tore von Lionel Messi und David Villa aber kein Kraut gewachsen.
Wirkliche Aufreger gab es in den ersten Minuten nicht, aber United begann mit viel Selbstvertrauen und versuchte Barcelona erst gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, stattdessen setzten sie die Spanier enorm unter Druck. Eine erste Halbchance kam so nach acht Minuten zustande, jedoch konnte Torwart Víctor Valdés in letzter Sekunde vor Wayne Rooney klären.
Exakt nach 15 Minuten durfte Barça erstmals vor dem gegnerischen Strafraum kombinieren und spielte die Abwehr um Rio Ferdinand schwindelig, ehe die Flanke von Xavier Hernández in der Mitte Pedro Rodríguez fand, der aus sechs Metern nur um Zentimeter verfehlte. Die Katalanen hatten die Partie nach einer kurzen Anlaufphase nun fest im Griff und David Villa hatte innerhalb von 120 Sekunden gleich zwei gute Gelegenheiten, um die Spanier in Führung zu bringen.
Manchesters Trainer Sir Alex Ferguson war mit der Vorstellung seines Teams überhaupt nicht mehr zufrieden und musste wild gestikulierend von der Seitenlinie aus mit ansehen, wie Barcelona in der 27. Minute in Führung ging. Ohne Gegenwehr wanderte der Ball aus dem Mittelfeld zu Xavi, der zwei United-Spieler auf sich zog und dann mit einem perfekten Pass Pedro bediente. Der spanische Nationalspieler hob aus 16 Metern einmal den Kopf und schloss eiskalt in die kurze Ecke ab.
So verdient wie die Führung zu diesem Zeitpunkt war, so überraschend kam sieben Minuten später der Ausgleich. Über die rechte Seite konnten sich die Red Devils bis zum Strafraum vorspielen, Rooney legte für Ryan Giggs ab und wurde vom Waliser direkt wieder bedient, ehe der Torjäger aus elf Metern halbhoch in die linke Ecke vollendete und Valdes dabei keine Abwehrchance ließ.
Die gefährlicheren Aktionen zeigte aber die Elf von Josep Guardiola, so auch drei Minuten vor dem Seitenwechsel. Messi durfte mit dem Ball lange durch Uniteds Hälfte spazieren gehen und legte schließlich quer auf Villa, der das Leder scharf in den Fünfmeterraum brachte. Dort tauchte auf einmal wieder Messi auf, rutschte aber knapp an der Kugel vorbei.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war das hohe Tempo erst einmal raus, aber Barça zeigte nach wie vor die reifere Spielanlage und hätte in der 52. Minute erneut in Führung gehen müssen, als Daniel Alves völlig frei im Strafraum zum Abschluss kam und nur an der guten Parade von Edwin van der Sar scheiterte. Der Niederländer sah dafür etwas unglücklich aus, als Lionel Messi zwei Minuten später von Iniesta in Szene gesetzt wurde und von der Strafraumgrenze abzog. Van der Sar sah das Leder spät und konnte nicht verhindern, dass der Ball zentral im Kasten einschlug - das nicht unverdiente 2:1 für die Spanier.
Der argentinische Superstar hatte in der 65. Minute die nächste Großchance, sein frecher Versuch mit der Hacke nach Zuspiel von Alves wurde aber noch auf der Linie geklärt. United leistete in dieser Phase zu wenig Gegenwehr und kam minutenlang gar nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Das Geschehen spielte sich viel mehr in oder am Strafraum der Engländer ab und so war das 3:1 nur noch eine Frage der Zeit.
So fiel die Vorentscheidung in der 69. Minute: Messi hatte sich auf der rechten Seite stark gegen mehrere Gegenspieler durchgetankt, ehe der Ball mit etwas Glück bei Villa landete. Der Nationalstürmer nahm genau Maß und zirkelte die Kugel aus dem Stand unhaltbar für Van der Sar in den Winkel - ein Traumtor.
Wie für Barcelona typisch wurde die Taktzahl jetzt etwas zurückgefahren, die Katalanen beließen es dabei, den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten. Ein großes Aufbäumen bei United blieb aus, was auch daran lag, dass ihre Moral aufgrund der bisher tadellosen Defensivleistung des Gegners immer mehr sank. Bei eigenem Ballbesitz dauerte es oft nicht lange, ehe das Spielgerät wieder bei einem der extrem fleißigen Barça-Spieler landete und so gingen Minuten ins Land, ehe der eingewechselte Nani mal wieder zu einem Abschluss für ManU kam.
Da lief allerdings schon die Schlussphase und auch die vielen United-Fans im Wembley-Stadion hatten jetzt realisiert, wie aussichtslos die Lage war. Barcelona spielte locker die Uhr runter und krönte sich mit einem völlig verdienten Erfolg, der eventuell auch höher hätte ausfallen können, zum Sieger der Königsklasse.