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Lampards Warten hat ein Ende

Nach elf Jahren bei Chelsea FC musste Frank Lampard nach dem Sieg im Finale der UEFA Champions League in München eingestehen: "Auf dieses Baby habe ich lange Zeit gewartet."

Chelsea-Kapitän Frank Lampard küsst die Siegermedaille
Chelsea-Kapitän Frank Lampard küsst die Siegermedaille ©Getty Images

"Einer der größten Tage meines Leben" sagte Kapitän Frank Lampard nach dem Sieg im Elfmeterschießen von Chelsea FC im Finale der UEFA Champions League gegen den FC Bayern München, der die Blues erstmals zur besten europäischen Vereinsmannschaft machte.

Der englische Nationalspieler verwandelte den dritten von vier erfolgreichen Elfmetern der Londoner, die erst auf dramatische Art die Verlängerung erreicht hatten, nachdem Thomas Müller die Bayern in Führung gebracht hatte, die Didier Drogba in der 89. Minute per Kopf noch ausglich. Dann hielt Petr Čech in der ersten Hälfte der Verlängerung einen Strafstoß von Arjen Robben, ehe er im Elfmeterschießen gegen Ivica Olić und Bastian Schweinsteiger die Oberhand behielt. Das lange Warten der Blues auf einen Triumph in diesem Wettbewerb hatte ein Ende.

"Ich freue mich, und weil wir ihn nie zuvor gewonnen hatten, ist es sogar noch etwas spezieller", sagte Lampard. "Es hat so lange gedauert. Ich bin seit elf Jahren hier, ich habe also auf dieses Baby lange Zeit gewartet. Es auf diese Weise zu schaffen wie wir, und dann die Saison zu sehen, die wir erlebt haben, ist es einfach nur wunderbar."

Bayern dominierte im eigenen Stadion die Partie über weite Strecken , konnte aber daraus zunächst kein Kapital schlagen, ehe Müller sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mit dem Kopf traf. Chelsea, das bislang wenig gezeigt hatte, krempelte die Ärmel hoch und erzielte den Ausgleich. Lampard hatte seine eigene Theorie, ob der Sieg am Ende verdient war.

"Wenn jemand sagt, dass wir heute Glück gehabt haben, dann kann es sein, dass wir unser ganz eigenes Glück hatten", sagte der 33-Jährige. "Es gab andere Zeiten, als wir mehr verdient gehabt hätten, als wir bekommen haben. Wir haben keinen schönen Fußball gespielt, aber wir haben mit Esprit gespielt, und das kann uns niemand nehmen. Das ist absolut wunderbar, und der Klub hat es verdient."

Gary Cahill, der neben David Luiz spielte und den gesperrten und eigentlichen Kapitän John Terry in der Abwehr vertrat, nannte den Erfolg "den bisherigen Höhepunkt meiner Karriere". Der ehemalige Verteidiger der Bolton Wanderers FC gab zu, dass die Bayern die bessere Mannschaft gewesen seien, aber er lobte auch den Charakter seines Teams, außerdem Torjäger Drogba, der mit seinem Elfmeter den Schlusspunkt unter dieses Spiel setzte.

"Bayern setzte uns in der ersten Halbzeit sehr unter Druck", sagte er 26-Jährige. Es war wie eine Welle nach der anderen, aber wenn wir in diesem Wettbewerb Lösungen finden mussten, dann haben wir sie gefunden. Wir waren scheinbar schon tot und begraben gegen Napoli [im Achtelfinale], auch dann wieder gegen Barcelona [im Halbfinale], aber wir haben zurückgeschlagen, und das haben wir heute auch geschafft. Für Bayern muss es sich hart anfühlen, weil sie teilweise großartigen Fußball gezeigt haben, aber der große Mann war für uns in den großen Spielen da, bei den großen Gelegenheiten, und er hat uns auch heute wieder aus dem Loch herausgeholt."

Torhüter Čech lobte den Ivorer ebenfalls: "Didier erzielte zu einem Zeitpunkt ein fantastisches Tor, als niemand mehr glaubte, dass wir zurück ins Spiel kommen könnten." Als es dann ins Elfmeterschießen ging, war die Zuversicht bei den Bayern noch immer groß, immerhin hatten sie im Halbfinale Real Madrid CF auf diese Weise aus dem Wettbewerb befördert.

Doch Čech hatte andere Idee. "Ich war wirklich zuversichtlich, dass ich wenigstens einen halten würde. Ich bin bei den ersten drei Schüssen in die richtige Ecke gesprungen, dann erwischte ich einen und dachte: 'Warum, nicht noch einen?' Dann sah ich Didier zum fünften antreten und dachte: 'Das war der Moment [im Halbfinale 2008], den wir in Moskau gebraucht hätten. Als er traf, wusste ich das erste Mal in meinem Leben nicht, was ich tun sollte. Ich hörte ihn weinen. Ich weinte und schrie. Es war unglaublich."