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Klopp: "Aller guten Dinge sind drei!"

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp im exklusiven Interview mit UEFA.com.

Klopp: "Aller guten Dinge sind drei!"
Klopp: "Aller guten Dinge sind drei!" ©AFP/Getty Images

Jürgen Klopp über...

... die Entwicklung von Liverpool seit seinem Amtsantritt

Ich habe immer versucht, das Niveau der Spieler zu nutzen, um nochmals einen weiteren Schritt zu machen. Das ist uns relativ häufig gelungen. Man sollte im Leben nie aufhören, zu lernen. 

Anfield singt YNWA

Die Spieler wussten schon nach fünf Tagen, was meine Idee ist. Sie kannten mich ja auch schon von Dortmund. Wir wollten, dass sie wieder daran glauben, dass sie die richtigen Spieler für Liverpool sind. Es hat schon ein wenig Zeit gedauert, bis das auf dem Platz sichtbar war.

Die Weiterentwicklung der vorhandenen Spieler hat extrem geholfen, aber natürlich haben Neuzugänge dabei auch geholfen. Alisson [Becker] und Virgil [van Dijk] hatten den größten Einfluss. Der Weg ist noch nicht zu Ende, für niemanden. Deswegen fühlt es sich so an, als wären wir noch am Anfang und wir haben das Gefühl, es könnte noch ganz viel kommen.

... die multikulturelle Atmosphäre bei den Reds

Fußball war schon immer Multi-Kulti, in bester Art und Weise. Ich habe das immer genossen. Wenn die Herangehensweise gleich ist und in ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, dann kann man sich nicht wirklich gegenseitig befruchten.  Wenn man aus der ganzen Welt zusammen und unterschiedliche Charaktere zusammenschmeißt, dann kann da etwas Großes wachsen. Das habe ich am Fußball schon immer geliebt. 

... das Duell mit dem FC Bayern im Achtelfinale

Das Spiel in München war das beste Auswärtsspiel meiner Mannschaft auf internationalem Niveau. Es ist einfach toll, so eine Entwicklung zu sehen, dass man dominanter werden kann. 

... das unglaubliche Halbfinal-Rückspiel gegen Barcelona

Highlights: Liverpool - Barcelona 4:0

Wir haben in Barcelona 0:3 verloren, hatten aber ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir hatten nicht das Gefühl, das Ding wäre erledigt. Ich habe zu den Jungs gesagt: Ich glaube, es ist unmöglich. Aber weil ihr es seid, haben wir eine Chance.

Wir wollten es Schritt für Schritt angehen. Wir mussten immer hochkonzentriert bleiben, denn Barcelona durfte einfach kein Tor schießen. Genau so haben es die Jungs durchgezogen, es war eine superreife Leistung.

Wenn man alle Rahmenbedingungen mit einbezieht, war es wahrscheinlich das größte Comeback in der Europapokalgeschichte. Wir liegen 0:3 hinten und spielen gegen Barcelona. Dann fehlen Mo Salah, Roberto Firmino und in der zweiten Halbzeit auch Andy Robertson. Aber wir müssen vier Tore erzielen. Das klingt doch alles unmöglich. Es war historisch.      

... die Chance, im dritten Endspiel erstmals die UEFA Champions League zu gewinnen

Aller guten Dinge sind drei! Ich habe mit Mainz auch drei Anläufe gebraucht, um aufzusteigen. Hoffen wir mal, dass es bei Champions League genauso ist. Das fände ich dann richtig cool.

... das anstehende Finale gegen Tottenham

Liverpools Triumph 2005

Wir kennen uns gegenseitig aus der Liga sehr gut, aber es ist etwas ganz anderes, wenn man in einem Champions-League-Finale gegeneinander spielt. Die Vorbereitung bleibt aber gleich. Wir schauen uns ihre Stärken und Schwächen an. Leider gibt es in der Champions League keine einfachen Spiele und deshalb wird auch das Endspiel nicht einfach für uns.

Wir wollen die Art von Fußball spielen, für die wir stehen. Wir müssen LFC-Fußball spielen. Das ist der Plan, aber es wird trotzdem schwierig. Aber das ist uns bewusst, also denken wir nicht viel darüber nach. Wenn wir auf unserem absoluten Topniveau spielen, dann sind wir schwierig zu schlagen. Das gilt für Tottenham aber auch.