Das Champions-League-Finale 1999 - mehr Drama geht nicht
Sonntag, 26. Mai 2019
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Der Last-Minute-Sieg von Manchester United gegen den FC Bayern im Camp Nou vor 20 Jahren gilt noch immer als das dramatischste Finale aller Zeiten. Einverstanden?
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Am 26. Mai 1999 triumphierte Manchester United im Endspiel der UEFA Champions League gegen die Bayern in letzter Sekunde. Noch in der Nachspielzeit führten die Münchner mit 1:0, doch dann schlugen Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjær innerhalb weniger Sekunden zweimal zu und United riss ein schon verloren geglaubtes Match noch aus dem Feuer. "Football, bloody hell!", lautete die passende Zusammenfassung von United-Trainer Sir Alex Ferguson nach diesem atemberaubenden Abend in Barcelona.
DIE HÖHEPUNKTE DES ENDSPIELS VON 1999
20 Jahre später, und wenige Tage vor dem Finale zwischen Liverpool und den Spurs in Madrid, präsentiert UEFA.com Ihnen die denkwürdigsten Endspiele der UEFA Champions League.
1994: AC Milan - Barcelona 4:0
Der Außenseiter aus Mailand entzauberte die Elf von Coach Johan Cruijff nach allen Regeln der Kunst.
Daniele Massaro traf zweimal vor der Pause, Dejan Savićević und Marcel Desailly sicherten nach der Pause den Italienern ihren fünften Titelgewinn. "Das war einfach perfekt", strahlte Trainer Fabio Capello. Seither hat keine Mannschaft ein Endspiel mehr mit vier Toren Unterschied gewonnen.
1999: Manchester United - Bayern 2:1
Bayern dominierte die Partie gegen eine ersatzgeschwächte United-Elf, die auf Paul Scholes und Roy Keane verzichten musste. Mario Basler sorgte per Freistoß für die verdiente Führung, die Carsten Jancker mit einem späten Lattentreffer fast noch ausgebaut hätte. Doch dann wechselte Ferguson Sheringham und Solskjær ein...
Sheringham glich in der 91. Minute zum 1:1 aus und zwei Minuten später verlängerte er eine Ecke von David Beckham auf Solskjær, der am langen Pfosten ungehindert zum 2:1 abstaubte.
2005: AC Milan - Liverpool 3:3 (Liverpool siegt 3:2 n. E.)
Das 'Wunder von Istanbul' schien zur Halbzeit in weiter Ferne, als Liverpool gegen Milan mit 0:3 zurücklag. Paolo Maldini und zweimal Hernán Crespo sorgten schon zur Pause für scheinbar klare Verhältnisse zu Gunsten der Rossoneri.
Doch innerhalb von 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff stellten die Reds die Partie durch Treffer von Steven Gerrard, Vladimír Šmicer und Xabi Alonso völlig auf den Kopf. Danach fielen keine Tore mehr und das Elfmeterschießen sorgte für einen würdigen Abschluss dieser dramatischen Partie. Serginho schoss drüber, Jerzy Dudek parierte gegen Andrea Pirlo und Andriy Shevchenko komplettierte mit seinem finalen Fehlschuss das Wahnsinns-Comeback von Liverpool.
2012: Bayern - Chelsea 1:1 (Chelsea siegt 4:3 n. E.)
Im 'Finale dahoam' rechnete fast jeder mit einem Sieg der bis dahin überragend aufspielenden Bayern. Völlig verdient ging der deutsche Rekordmeister in der Fußball Arena München in der 83. Minute durch Thomas Müller in Führung, doch als sich das ganze Stadion schon auf den Schlusspfiff und die folgende Siegesfeier vorbereitete, glich Didier Drogba für das bis dahin kaum in Erscheinung getretene Chelsea aus.
Dann schlug die große Stunde von Torhüter Petr Čech, der in der Verlängerung einen Elfmeter von Arjen Robben parierte und im anschließenden Elfmeterschießen auch von Ivica Olić und Bastian Schweinsteiger nicht zu überwinden war. Schließlich war es Drogba vorbehalten, mit seinem letzten Ballkontakt im Trikot der Blues den Henkelpott an die Stamford Bridge zu holen.
2014: Real Madrid - Atlético 4:1 n.V.
Atlético fehlten im Finale 1974 gegen die Bayern in der Verlängerung wenige Sekunden zum Sieg und dieses Drama wiederholte sich fast 40 Jahre später auf grausame Art und Weise. Diego Godín hatte in der 36. Minute das 1:0 für den Außenseiter geköpft, doch tief in der Nachspielzeit konnte Sergio Ramos für das Team von Trainer Carlo Ancelotti noch ausgleichen.
In der Verlängerung brach die Mannschaft von Diego Simeone völlig auseinander und die neue Galácticos-Generation um Gareth Bale und Cristiano Ronaldo kam fast mühelos zu 'La Décima', zwölf Jahre nach dem letzten Titelgewinn der Königlichen.