Lucas Moura, Pochettino und Tottenhams "Geschenk Gottes"
Donnerstag, 9. Mai 2019
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Tottenham-Reporter Dan Thacker genießt diesen unfassbaren Triumph und einen "Superhelden" namens Lucas Moura.
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Tottenhams wundersame Wiederauferstehung im Rückspiel gegen Ajax war nach den Worten des Hattricktorschützen Lucas Moura ein "großes Geschenk Gottes". Doch der unerschütterliche Glaube war eine Konstante auf dem Weg des Vereins zu seinem ersten Finale in der UEFA Champions League.
Dennoch muss Spurs-Trainer Mauricio Pochettino - vielleicht irgendwo in den tiefsten Tiefen seiner Seele - bei all seinem Worten und denen seiner Spieler vor dem Spiel bezweifelt haben, dass seine Mannschaft dieses Wunder tatsächlich schafft.
Jan Vertonghen traf kurz vor Schluss die Latte, doch Ajax widerstand noch dem Druck von Tottenham, das Halbfinale schien so nahe zu sein - das erste nach über 20 Jahren. Doch Mouras Treffer tief in der Nachspielzeit, den viele Spurs-Fans als göttlich bezeichnen werden, bedeutet, dass es Tottenham ist, das am 1. Juni in Madrid um die Krone kämpft.
Die Möglichkeit, in die spanische Hauptstadt reisen zu dürfen, war beim letzten Auftritt dieser englische Mannschaft in den Niederlanden scheinbar schön völlig zerstört. Ende Oktober gab es beim PSV Eindhoven ein 2:2, woraufhin Pochettino sagte, dass die Hoffnungen seiner Mannschaft, die nächste Runde zu erreichen "nahezu vorbei" seien und es nur noch "geringe Chancen" gebe, weiterzukommen.
Doch Tottenham erreichte dennoch die K.-o.-Phase. Auf gewisse Art und Weise stellte dieses Spiel in Amsterdam die europäische Kampagne der Spurs in Kurzform dar. Späte Dramen, und am Ende ging alles gut.
Harry Kane schoss in der 89. Minute in London gegen PSV das Siegtor, während Christian Eriksen in der 80. Minute gegen Inter Mailand zuschlug. Und auch Moura war bereits zuvor einer dieser späten Helden: am letzten Spieltag traf er in Barcelona fünf Minuten vor dem Ende und sorgte so für das Weiterkommen.
Der Abend in Amsterdam war der größte in der Gesichte von Tottenham. "Danke, Fußball, danke an meine Spieler", sagte ein emotionaler Pochettino. "Ich habe eine Gruppe von Spielern, die Helden sind. Die zweite Halbzeit war fantastisch. Ohne Fußball ist es unmöglich, diese Art von Emotion zu leben. Vielen Dank an alle, die an uns geglaubt haben. Das mit Worten zu beschreiben, ist schwierig."
Der Held der Stunde, Moura, ist der Philosophie von Pochettino und Tottenham fest verbunden. "Glaubt immer an diesen Moment", sagte er. "Wir haben auf dem Platz alles gegeben und diesen Moment verdient - wir sind eine Familie. Alle haben wirklich hart gearbeitet."
"Es ist schwierig, gegen Ajax zu spielen, aber ich habe immer an meine Mannschaftskollegen geglaubt. Fußball ist wunderbar - er gibt uns Momente wie diesen. Unvorstellbar. Das ist der beste Moment meiner Karriere."
Für Pochettino, dessen Überzeugung sich am besten in der Tatsache widerspiegelt, dass er als Erster überhaupt in ein Finale einzog, nachdem er nach drei Gruppenspielen nur einen Punkt hatte, war Moura ein "Superheld". Eriksen bezeichnete seinen Teamkollegen als "Retter" und schlug augenzwinkernd vor, eine "Statue" für den Brasilianer zu errichten.
Doch darauf werden die Fans noch eine Weile warten müssen, denn erst einmal wollen sie an etwas noch Größerem bauen.