Was war denn da los, FC Bayern?
Mittwoch, 13. März 2019
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Nach einem völlig verkorksten Rückspiel suchen wir die Gründe für das Bayern-Aus gegen Liverpool.
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Aus der Traum vom Henkelpott. Der FC Bayern lieferte gegen Liverpool eines der schwächsten Champions-League-Spiele in der jüngeren Vereinsgeschichte ab. Die Ursachenforschung wird an der Säbener Straße einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. An der Oberfläche lässt sich aber jetzt schon kratzen.
Warum so harmlos?
Schon im Hinspiel hatte der FC Bayern Schwierigkeiten gehabt, sich Chancen zu erarbeiten. Konnte man dies noch halbwegs unter dem Mantel der "cleveren Taktik" verstecken, ließ sich das Offensivspiel in München überhaupt nicht mehr schön reden. Es war ein Offenbarungseid. Die Gastgeber brachten in 90 Minuten nur einen einzigen Schuss auf das Tor zustande.
Liverpool ließ Bayern im Mittelfeld nur selten Raum, sich zu entfalten. Aber für solch engen Spiele hat der FCB eigentlich Ausnahmekünstler wie Thiago oder James, die sich kreative Lösungen einfallen lassen sollen. Heute blieben beide weit unter ihren Möglichkeiten und konnten nicht die Rolle des Anführers übernehmen, den die Mannschaft im Zentrum so dringend nötig gehabt hätte.
Wie war eigentlich der Plan?
"Wir haben versucht, mit Spielverlagerungen zu arbeiten und wollten uns Überzahlsituationen schaffen. Das ist uns nicht oft genug gelungen, um den Gegner unter Druck zu setzen", so Niko Kovač.
Der Bayern-Trainer deutete das eigentliche Problem mit seiner Aussage nur an. Präzision und Schnelligkeit im Passspiel waren eines Champions-League-Achtelfinals nicht würdig. Zwar hatte man Phasen, in denen man offensichtlich um Spielkontrolle bemüht war, machte sich aber mit Konzentrationsschwächen das Leben schwer. Nach dem Gegentreffer zum 1:2 musste Bayern aufmachen und litt bis zum Schluss unter der Konterstärke von Liverpool.
Wie schnell lässt sich das Aus verkraften?
Aufgrund der Tatsache, dass man über 180 Minuten gegen Liverpool fast chancenlos war, wird der Rekordmeister noch einiges an Kritik einstecken müssen. Eine Aussage von Jürgen Klopp dürfte dabei besonders weh tun: "Wir können noch viel besser Fußball spielen, als wir es heute getan haben. Aber wir haben Antworten auf alle Fragen gegeben, die uns gestellt wurden."
Im Klartext: Liverpool fühlte sich von Bayern gar nicht richtig gefordert. Die Münchner haben in den letzten Jahren das ein oder andere bittere Aus in der Champions League hinnehmen müssen, aber so früh und so verdient ist man länger nicht mehr ausgeschieden. Als Wiedergutmachung reicht wahrscheinlich nur der Gewinn des Doubles.