Virgil van Dijk vor Bayern-Rückspiel: "Ich liebe den Druck"
Montag, 11. März 2019
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Vor dem zweiten Duell mit dem FC Bayern spricht der im Hinspiel gesperrte Virgil van Dijk über die Stärken der Münchner und seinen Status bei Liverpool.
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Virgil van Dijk musste das Hinspiel zwischen Liverpool und dem FC Bayern aufgrund einer Sperre von der Tribüne aus verfolgen. Vor dem zweiten Kracher dieses Achtelfinals in München hat sich UEFA.com mit dem Niederländer unterhalten.
Was macht Bayerns Offensive so stark?
Sie haben einen herausragenden Kader. Es ist ein fantastischer Klub und für uns ein großartiger Gegner. Bayern hat auf dem ganzen Platz sehr viel Qualität. Im Offensivbereich gibt es besondere Extraklasse, was die ganz großen Klubs auszeichnet. Seit Jahren mischt Bayern oben mit und deshalb haben wir viel Respekt.
Wie bereiten Sie sich auf ein Duell mit Robert Lewandowski vor?
Man muss die Qualitäten jedes Stürmers kennen, gegen den man auf dem Platz steht. Ich studiere meine Gegenspieler immer. Manchmal muss man einfach clever sein und in jeder Situation mehr als 100 Prozent geben. Auf keinen Fall darf man ihm Chancen anbieten, denn ein Stürmer wie Lewandowski wird Dich dafür bestrafen und das Tor machen.
Es gibt natürlich auch andere gefährliche Spieler, etwa Arjen Robben. Wie wichtig ist Ihr Landsmann für den FC Bayern?
Arjen ist seit Jahren ein fantastischer Spieler. Ich habe ihn ja schon bei der Nationalmannschaft erlebt. Er ist ein Vollprofi. Leider hatte er schon viel Pech mit Verletzungen, aber er hat die gesamte Karriere über gezeigt, was er drauf hat. Auch heute ist er noch brandgefährlich. Sein linker Fuß ist etwas ganz Besonders und seit Jahren zieht er von der Seite nach innen, um den Ball dann in den Winkel zu zirkeln. Wenn er spielt, müssen wir darauf vorbereitet sein, aber sie haben auch auf allen anderen Positionen große Qualitäten.
Was erwartet Sie beim Rückspiel in München?
Ich freue mich riesig darauf. Bisher habe ich in dem Stadion noch nie gespielt.
Drehen wir kurz die Uhr zurück. Was waren Ihre erste Gedanken, als Sie vom Interesse von Liverpool gehört haben?
Liverpool ist ein riesiger Verein, ich war sehr stolz. Als die Verhandlungen irgendwann beendet waren, habe ich mich gefreut, auch für meine Familie. Ich war stolz auf mich und stolz auf die Menschen, die mir auf dem Weg hierhin geholfen haben. Ich bin jetzt seit mehr als einem Jahr hier und wir haben es schon weit gebracht. Als Spieler und als Mensch konnte ich mich hier weiterentwickeln. Aber da wird auch noch eine Menge kommen, denke ich.
Von Liverpool wird in dieser Saison einiges erwartet. Wie gehen Sie mit dem Druck um?
Bei einem großen Klub gibt es immer Druck. Ich würde lieber mit als ohne Druck spielen. Ich bin sehr stolz, dass ich für all diese Fans, den Trainer und mit diesen fantastischen Teamkollegen spielen darf. Es ist jedes Spiel eine Ehre, dieses Trikot überzuziehen. Druck ist eine positive Sache.
Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Mannschaft?
Ich versuche, ganz natürlich zu sein: ruhig, auf dem Platz kommunikativ. Dazu will ich die Organisation verbessern und versuchen, dass alles passt. In dieser Hinsicht habe ich Fortschritte gemacht, aber es ist noch ein weiter Weg.
Wie sehr schmerzt das verlorene Endspiel in der UEFA Champions League noch?
Ein Jahr davor war ich mit einem Freund in Cardiff und habe erstmals ein Champions-League-Endspiel gesehen. Nur ein Jahr später durfte ich selber auf dem Platz stehen.
Danach ging es mir natürlich fürchterlich. Jeder will auf der größten Bühne stehen. Man muss es einfach mal erlebt haben, ein Champions-League-Finale zu spielen. Es muss das bestmögliche Gefühl sein, wenn man das Spiel gewinnt. Dieses ganze Drumherum: Stadion, Medien, Anreise, Fans - es ist etwas ganz Besonders.
Wie kann Liverpool den Finaleinzug wiederholen?
Die Champions League ist unglaublich groß. Die ganze Show davor, die Fans und die Gegenspieler... Ich persönlich möchte jedes Jahr auf der großen Bühne stehen, aber wir wissen, wie schwierig das ist. Wir haben eine schwierige Gruppe überstanden und sind jetzt in der K.-o.-Runde. Wir freuen uns auf die Herausforderung und müssen einfach abwarten, was passiert.