Willi Orban: Leipzigs Kapitän und Leader
Sonntag, 19. November 2017
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Er mag ein wenig im Schatten der spektakulärer aufspielenden Timo Werner, Naby Keita oder Emil Forsberg stehen, doch für RB Leipzig ist Abwehrchef Willi Orban einer der wichtigsten Spieler im Team.
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"Als Willi Orban im Sommer 2015 zu uns kam", erinnert sich RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick, "war er einer der spannendsten Spieler der 2. Bundesliga und wir haben in ihm großes Potenzial gesehen."
Zwei Jahre später kann man den Verantwortlichen der Leipziger gar nicht fest genug auf die Schulter klopfen, denn die Entwicklung des 25-jährigen Abwehrchefs geriet so famos, dass sich der gebürtige Lauterer sogar noch Hoffnungen auf ein Debüt in der A-Nationalmannschaft machen kann - sei es in der deutschen, ungarischen oder polnischen, für die er aufgrund der Nationalität seiner Eltern ebenfalls spielberechtigt wäre.
"Natürlich ist es so, dass bei mir die DFB-Elf an Nummer eins kommt und ich mich freuen würde, wenn es dann irgendwann klappen würde, aber es ist nicht so, dass ich jetzt jeden Tag an die Nationalmannschaft denke", erzählt Orban im Gespräch mit UEFA.com. Wie das Beispiel seines Teamkollegen Marcel Halstenberg zeigt, der gegen England bei Joachim Löw debütiert, kann es ja manchmal ganz schön fix gehen, doch dazu muss Orban weiter so starke Leistungen bringen wie zuletzt, als er mit seinem Tor gegen den FC Porto mithalf, den ersten Sieg der Leipziger in der UEFA Champions League unter Dach und Fach zu bringen.
"Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Gerade als Verteidiger ist es ja so, dass du nicht so häufig triffst und dass ich der Mannschaft damit helfen konnte, war ein Wahnsinnsgefühl. Ich hab mich riesig gefreut und dass wir dann auch gewonnen haben, war umso schöner", freut sich Orban. Doch nach der Niederlage in Porto stehen die Karten der Sachsen vor den beiden letzten Spielen in Monaco und gegen Beşiktaş nicht so gut.
"Grundsätzlich bin ich sehr optimistisch", betont Orban dennoch. "Klar ist das jetzt nicht mehr komplett in unserer Hand, aber ich traue uns zu, jetzt auch in den zwei Spielen zweimal zu gewinnen." Wie so oft, geht Orban auch hier mit gutem Beispiel voran. Seit er vor jedem Spiel die Kapitänsbinde überstreifen darf, geht er in seiner Rolle als Leader förmlich auf. "Es macht mich sehr stolz. Das ist schon ein gutes Gefühl, Kapitän von so einer Mannschaft zu sein, die so jung ist, mit so viel Qualität und jetzt auch wieder eine so starke Saison spielt."
Auch sein Sportdirektor weiß um die Bedeutung Orbans für die Mannschaft. "Willi hat sofort Verantwortung übernommen und durch seine konstant guten Leistungen entscheidend zum Aufstieg in die Bundesliga und den Sprung in die Champions League beigetragen", unterstreicht Rangnick.
Orban - Vorbilder Rio Ferdinand und Lúcio – freut sich schon auf die nächsten beiden Auftritte in der Königsklasse, für ihn ein unübertrefflicher Genuss: "Ja, das ist das Höchste im Vereinsfußball. Es gibt nichts Schöneres, du kannst dich mit den Allerbesten messen. Die ganze Welt schaut auf diese Spiele. Dass wir uns dafür in unserer ersten Saison qualifiziert haben, ist natürlich Wahnsinn", schwärmt Orban mit glänzenden Augen.
Egal, wie es nach dem sechsten Spieltag auch aussehen mag, für den Leipziger Kapitän war die erste Champions-League-Saison schon jetzt ein voller Erfolg. "Klar wollen wir auch versuchen, weiterzukommen. Das ist schon unser Ziel, deswegen hauen wir auch alles rein in die letzten zwei Spiele, aber wir haben so viel mitnehmen können bis jetzt und auch viel gelernt. Durch diese Spiele alleine sind wir als Mannschaft schon viel reifer geworden."