Vor Bayern-Duell: Stärken & Schwächen von Paris
Montag, 25. September 2017
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Keine Frage: Die Mannschaft von Paris ist spannend zusammengestellt und darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Was erwartet den FC Bayern?
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Die Marschroute
Paris agiert mit einer sehr hohen Linie und versucht, das Spiel in der gegnerischen Hälfe stattfinden zu lassen. In den bisherigen Partien fanden die Aktionen zu 80 Prozent im mittleren oder vorderen Drittel statt. Zudem verzeichnete Paris durchschnittlich mehr als 60 Prozent Ballbesitz. Bei den Angriffen bevorzugt man eindeutig die Flügel und beide Seiten sind in etwa gleichstark. Trainer Unai Emery hat angekündigt, im Laufe der Saison "immer mit dem gleichen Stil" agieren zu wollen. Paris will jedem Gegner das eigene Spiel aufzwingen. Schon gegen den FCB wird sich zeigen, wie ernst diese Ankündigung zu werten ist.
Das Fließband
Im Schnitt hat Paris in dieser Saison 3,11 Tore pro Partie – Liga 21 in 7, UCL 5 in 1, Supercup 2 in 1 – erzielt. Wie hieß es in diversen Medien so schön? "Geld schießt eben doch Tore". Vor allem nach frühen Ballgewinnen ist das Team brandgefährlich - die Abschlussstärke ist nach subjektivem Empfinden weit höher als die des FC Bayern einzuschätzen.
Der Traum
Letzte Saison wurde Paris in der Liga von Monaco entthront und auf der einen Seite gilt es, dieses Malheur wieder geradezubiegen. Allerdings lechzt Paris seit geraumer Zeit auch nach dem Titel in der Königsklasse. "Die UEFA Champions League ist enorm wichtig für uns", erklärt Emery. "Wir spüren eine große Verantwortung in diesen Wettbewerb, um möglichst lange mit dabei zu sein."
Der Klebstoff
Im Schatten der großen Namen entwickelt sich ein defensiver Mittelfeldspieler zum eigentlichen Star der Mannschaft. Adrien Rabiot, ein Wuschelkopf mit Pferdelunge, scheut keinen Zweikampf und zeigt hervorragende Antizipation. Der 22-Jährige erlebte seine bisherige Sternstunde letzte Saison im Achtelfinal-Hinspiel gegen Barcelona und ist hinter der Offensive jetzt das Premium-Arbeitstier im zentralen Mittelfeld.
Die Schwachstelle
Trotzdem ist die die Defensive nicht besonders sattelfest. Paris hat zwar viele Spiele deutlich gewonnen, hätte aber durchaus mehr Gegentore kassieren können. Wird das hohe Pressing überspielt, glänzen Neymar, Kylian Mbappé und Co. nicht gerade mit dem schnellsten Rückwärtsgang.
Der Ego-Konflikt
Schon vor dem Streit um die Ausführung eines Elfmeters und eines Freistoßes gegen Lyon am vorletzten Wochenende soll das Verhältnis zwischen Edinson Cavani und Neymar angespannt gewesen sein. Bei so vielen Alphatieren im Angriff ist die Harmonie immer eine knifflige Sache. Viel Arbeit für den Trainer.
Der Schlüssel für Bayern
Nach seiner abgesessenen Sperre ist Arturo Vidal wieder spielberechtigt. Er wird dem Spiel der Gäste gut tun, denn gegen die aggressiven Fanzosen ist es viel Wert, wenn man körperlich dagegenhalten kann. Es ist zu erwarten, dass der Chilene in einem Dreier-Mittelfeld neben Thiago und Corentin Tolisso agieren wird. Thomas Müller und James Rodríguez werden wohl auf der Bank sitzen.