Quo vadis, FC Bayern?
Mittwoch, 13. September 2017
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Wenn man sich nach einem 3:0-Sieg eine Menge Kritik anhören muss, dann weiß man, wie hoch die Trauben beim FC Bayern hängen. Momentan ist irgendwie der Wurm drin.
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Die Saison ist zwar noch jung, aber dennoch alt genug, um dem FC Bayern eine Form zu attestieren, die weit unter den eigenen Ansprüchen anzusiedeln ist.
Man könnte den 3:0-Erfolg gegen Anderlecht als Auftakt nach Maß bezeichnen, bei genauerer Betrachtung des Spiels wird aber klar, dass beim eigentlichen Titelaspiranten aktuell so einiges schief läuft.
Kaum Tempoverschärfungen, die Intervalle mit hoher Intensität sind von zu kurzer Dauer und in der Defensive schlich sich wie schon gegen Hoffenheim der Schlendrian ein. Für den FC Bayern, wie wir ihn aus den letzten Jahren kennen, sind das erschreckend viele Schwachstellen auf einmal.
Nach der frühen Roten Karte gegen Anderlechts Innenverteidiger Sven Kums und dem anschließenden 1:0 muss man vielleicht Verständnis haben, dass die Spieler im Kopf einen Gang zurückschalten und alle einen Schritt weniger machen, oder?
Arjen Robben hat da eine andere Meinung: "Da musst du Leidenschaft haben und geil sein auf Tore. Die Zuschauer verdienen mehr. Bei allem Respekt: Nach der Roten Karte musst du die aus der Arena schießen."
72 Minuten lang waren die Roten ein Mann mehr, doch auf dem Platz merkte man davon fast gar nichts. Das Kombinationsspiel wirkte zu träge, so konnte man die Überzahl nicht zur Geltung bringen. Robben: "Da müssen wir uns alle hinterfragen. Wir dürfen alle nicht so viel reden. Wir müssen auf dem Platz reden."
Über Nacht werden sich die Probleme nicht beheben lassen. Die gute Nachricht ist, dass solche Leistungen wohl ausreichen sollten, um in der Gruppe zumindest den zweiten Platz zu erreichen. Dies ist zwar nicht der Anspruch des FC Bayern, aber oft genug hat man im Herbst ein Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt, nur um im Frühjahr dann den Titel zu verspielen. Warum nicht mal mäßig starten und erst im Mai das volle Potenzial ausschöpfen?