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#OnThisDay 2008 - eine Legende tritt ab

"Die Lichter gehen aus. Servus Oli. Einer der größten Torhüter aller Zeiten hat in diesem Augenblick seine Karriere beendet." So schilderte ZDF- Kommentator Béla Réthy den Moment, als Oliver Kahn in seinem Abschiedsspiel am 2. September 2008 ausgewechselt wurde.

Oliver Kahn beim Verlassen der großen Fußball-Bühne
Oliver Kahn beim Verlassen der großen Fußball-Bühne ©Getty Images

Mit Bayern-Flagge um die Schulter und unter tosendem Applaus der 69 000 Zuschauer in der Arena drehte der "Titan" seine Ehrenrunde zum von Paul Potts gesungenem "Time to say goodbye" – Gänsehaut und Emotionen pur. "Das war das Größte, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Ich kann mich nur bedanken, das war der Gipfel", bedankte sich ein gerührter Kahn bei den Fans.

"Was er geleistet hat für den DFB, den FC Bayern München, den Karlsruher SC, für die Bundesliga und den deutschen Fußball insgesamt, ist außergewöhnlich", erklärte damals Karl-Heinz Rummenigge. Eine Karriere mit unzähligen Titeln, die 1987 beim KSC in der Bundesliga begann. Einer seiner größten Erfolge war der Champions League-Sieg 2001 mit dem FC Bayern gegen Valencia, bei dem er gleich drei Elfmeter hielt und so der Sieggarant für die Münchner war.

Nach seinem größten Moment: Im UCL-Finale 2001 parierte er drei Elfmeter
Nach seinem größten Moment: Im UCL-Finale 2001 parierte er drei Elfmeter©Bongarts

Es fallen noch einige weitere einzigartige Spiele in seine Ära. 2001, als Bayern dem FC Schalke am 34. Spieltag der Saison durch ein Tor in der 94. Minute von Patrick Andersson die schon sicher geglaubte Meisterschaft entriss.

Aber auch bittere Momente, wie 1999 im Finale der Champions League die 1:2-Niederlage in der Nachspielzeit gegen Manchester United, tauchen in seiner Vita auf. Besonders schmerzhaft war sicherlich das WM-Finale 2002. Ausgerechnet Kahn, später als Spieler des Turniers ausgezeichnet, unterlief der entscheidende Fehler gegen Brasilien.

Über sich selbst und seine Einstellung zum Fußball sagte er: "Ich hatte immer wieder Spaß, vor allem Spaß am Training, Spaß, mich als Torwart zu verbessern. Aber ich glaube nicht, dass ich den Zuschauern viel Spaß vermittelt habe, eher diese Mentalität des Nie-Aufgebens."

Kahns Heldentaten für Bayern 2001

"Weiter, immer weiter" – dieser Spruch beschreibt die Einstellung des gebürtigen Karlsruhers am Besten. Nie aufgeben - auch als er 2006 nicht die Nr. 1 der deutschen Nationalmannschaft war und trotzdem seinen Kollegen Jens Lehmann unterstützte - denn für ihn zählte immer nur der Erfolg. Acht Mal Deutscher Meister, sechs Mal DFB-Pokal-Sieger, Champions-League-Sieger, UEFA-Pokal-Sieger, Europameister – die Liste seiner Triumphe ist lang.

Kurz nach seinem Karriereende fing er an, beim ZDF als Experte und Co-Moderator zu arbeiten, was er bis heute macht. Seine Meinung hat Gewicht im deutschen Fußball, Kahn war schon zu seiner aktiven Zeit bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auch wenn er am Abend des 2. September 2008 kurzzeitig sprachlos war.