Leicesters Wille zahlt sich aus
Mittwoch, 15. März 2017
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"Wir können nur auf eine Art richtig Fußball spielen - und zwar offensiv", erklärte Wes Morgan Leicesters Weiterkommen gegen Sevilla, gegen das die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel ausgemerzt wurde.
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Vor der Partie gestern Abend hatte Sevilla 14 Duelle in der UEFA Europa League in Folge gewonnen, während Leicester City nur einmal in einem K.-o.-Duell weiterkam - und das war vor 56 Jahren.
Allerdings war es auch Leicester, das letztes Jahr die Premier League aufgemischt hatte. Nun haben die Engländer mit der gleichen Siegesformel das Viertelfinale der UEFA Champions League erreicht.
Um es mit den Worten von Wes Morgan zu sagen, haben sie die 1:2-Niederlage in Sevilla wettgemacht, indem sie das taten, was sie am besten können. "Wir können nur auf eine Art richtig Fußball spielen, und zwar offensiv - selbstbewusst, kämpferisch, zweikampfstark und hoffentlich torgefährlich. Das haben wir geschafft, und zu unseren Gunsten haben wir sie damit überrascht", sagte Morgan, der Schütze des ersten Tors.
Es wurde viel über das wiedererstarkte Leicester geredet, seitdem Craig Shakespeare das Traineramt übernommen hat. Die Chemie in der Mannschaft hat sich klar verändert und der Spielstil erinnert wieder an den der letzten Saison. Von der ersten Minute an spielte Leicester aggressiv, so wie der zähnefletschende Cartoon-Hund, der zusammen mit Shakespeare auf einem riesigen Banner der Fans abgebildet war.
Jamie Vardy führte seine Mannschaft von Beginn an mit seinem Dauerpressing an und wurde von Shinji Okazaki geschickt unterstützt. Der Frust machte sich breit bei Sevilla, sodass Samir Nasri und Vitolo beide die Gelbe Karte sahen.
Leicesters Einsatz war einfach zu groß, und die Tatsache, dass sie seit neun Tagen kein Spiel bestritten hatten, half ihnen dabei. "Wir waren weg, um bei warmem Wetter trainieren zu können, das hat uns sicherlich geholfen - wir fühlten uns frisch", merkte Morgan an.
Laut Torwart Kasper Schmeichel war die Botschaft von Trainer Shakespeare, so aufzutreten wie beim 3:1-Sieg gegen Liverpool, dem ersten Spiel nach Claudio Ranieris Entlassung. "Wir spielen wieder mehr so wie letzte Saison", erklärte Schmeichel. "Wir dachten, dass wir eine gute Chance haben, wenn wir so wie gegen Liverpool beginnen - das war unser Ziel: Gut zu starten und darauf aufzubauen."
Schmeichel hielt gleich zu Beginn stark gegen Nasri, und der Däne krönte seine hervorragende Leistung zehn Minuten vor Schluss mit einem gehaltenen Elfmeter von Steve N'Zonzi. "Ich mag die Gelegenheiten, mich beweisen zu können", sagte Schmeichel. "Ich hatte ein gutes Gefühl, und es hat geklappt."
Ein Torwart mit Selbstvertrauen ist für jede Mannschaft mit Ambitionen in der UEFA Champions League wichtig - das merkte auch Schmeichels Vater Peter in einem Gespräch mit Peter Shilton, einem anderen Torhüterhelden, der einst den Europapokal gewann, nach dem Spiel an.
Der zweite Torschütze, Marc Albrighton, sagte: "Unsere taktische Ausrichtung war hervorragend - unsere Entschlossenheit und harte Arbeit. Doch das Vertrauen war die Hauptsache. Viele Leute dachten, dass es eine zu schwere Aufgabe werden würde, aber wir haben als Mannschaft daran geglaubt, dass wir es schaffen können."