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Bravo, Allegri: Wie Juve das Spiel gegen Sevilla drehte

Massimiliano Allegri hat den 3:1-Sieg von Juventus in Sevilla nicht genießen können, aber Graham Hunter sagt, dass dessen taktischer Mut in der Schlussphase ein Grund ist, stolz zu sein.

Highlights: Watch Juventus comeback win against Sevilla

Unter normalen Umständen hätte dies ein Abend sein müssen, mit dem Juventus-Trainer Massimiliano Allegri zufrieden sein konnte.

Gegen Sevilla zu spielen, das dreimal in Folge die UEFA Europa League gewonnen hatte, und dabei auf Gonzalo Higuaín, Paulo Dybala und Andrea Barzagli verzichten zu müssen und zudem noch mit 0:1 hinten zu liegen, um dann am Ende mit 3:1 zu gewinnen - das ist schon ein Kraftakt der besonderen Art. Doch seine Zufriedenheit währte nur einen Augenblick nach dem Schlusspfiff, und schon fing er an, diesen insgesamt erfolgreichen Abend zu analysieren, der ihn den ganzen Weg bis zurück nach Turin ärgerte.

Allegri war nicht einverstanden damit, wie seine Mannschaft in Rückstand geraten konnte, und er war nicht zufrieden damit, wie sich Juve dabei anstellte, im zweiten Abschnitt die Abwehr von Sevilla zu bezwingen, als die Heimmannschaft alles daran setzte, das Fehlen von Franco Vázquez zu kompensieren, der eine Rote Karte erhalten hatte. Er war verärgert über die Tatsache, dass seine Mannschaft vor ihrem dritten Tor eher alles daran zu setzen schien, das Ergebnis zu halten, anstatt dem angeschlagenen Sevilla den K.-o.-Schlag zu versetzen.

Er benutzte Sätze wie: "Wir hätten weniger hektisch sein müssen" oder "Ich konnte die letzten fünf Minuten nicht genießen, als die Dinge verrückt liefen und wir den Ball nicht in ausreichendem Maße gehalten haben." Und wenn von anderer Seite verdientes Lob kam, winkte Allegri nur ab.

Dennoch gab es Passagen im Spiel, mit denen der ehemalige Mittelfeldspieler von Cagliari durchaus hätte zufrieden sein können. Juventus versuchte beim Stande von 1:1, das Spiel zu gewinnen, während es im anderen Spiel der Gruppe H in Zagreb 0:0 stand, doch als ihn die Nachricht erreichte, dass Lyon führte, war klar, dass ein Remis für Juve nicht reichen würde, um sich an diesem Abend zu qualifizieren. Er nahm eine strukturelle Änderung vor, die schließlich zum Tor von Leonardo Bonuccis führte.

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Allegri nahm Patrice Evra vom Platz, stellte Alex Sandro nach ganz links, spielte hinten nur noch mit zwei Mann, mit Bonucci und Daniele Rugani, während Claudio Marchisio den Abfangjäger im Mittelfeld spielte. Das bedeutete, da Stefano Sturaro im Mittelfeld agierte, dass von der 72. Minute an fünf Spieler aneinandergereiht den Strafraum von Sevilla belagerten.

Sevilla selbst zog Spieler aus dem Mittelfeld zurück, um die Außenverteidigerpositionen zu besetzen, während Steven N'Zonzi – der beste Spieler der Gastgeber an diesem Abend – sich aus dem zentralen Mittelfeld weit zurückfallen ließ, um vor den Innenverteidigern zu agieren.

Daraus entstand Raum für Bonucci, der ungedeckt bis zum Strafraumrand marschieren konnte, die Möglichkeit hatte, einen gewaltigen Schuss abzugeben, der im Tor landete und somit Juventus die vorzeitige Qualifikation bescherte.

Die Taktik des Juve-Trainers hielt Sevilla am eigenen Strafraum, hinten wurden keine unnötigen Energien mehr verschwendet, sodass der Coach mit seiner Überlegung durchaus zufrieden sein kann, denn das Ziel wurde erreicht.