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Zurück beim Herzensklub

Geoffroy Serey Dié ist nach eineinalb Jahren beim VfB Stuttgart wieder ein Basler. Trotz Gelb-Roter Karte verdiente er sich beim 1:2 gegen Paris Saint-Germain beste Kritiken.

Geoffroy Serey Dié zeigte wie gewohnt großen Einsatz
Geoffroy Serey Dié zeigte wie gewohnt großen Einsatz ©Getty Images

Als wäre er nie weg gewesen! Geoffrey Serey Dié grätschte, sprintete, erlief Bälle, verteilte sie. Und als der FC Basel Mitte der zweiten Halbzeit mit 0:1 zurücklag und der Mittelfeldmann das Gefühl hatte, es sei nötig, sein Team und die 34 600 Zuschauer im St. Jakob-Park wieder wachzurütteln, tat er es: Übers halbe Feld eilte er, um PSG-Goalie Alphonse Aréola anzulaufen, als der einen Rückpass nicht umgehend weiterleitete.

Den Ball gewann er nicht, dafür war ihm der Applaus des Publikums sicher - und das Wissen, sein Team noch einmal für eine heiße Schlussphase angestachelt zu haben. Nicht umsonst! Das Publikum war zurück und mit Luca Zuffis Heber zum 1:1 gar die Hoffnung auf einen Punkt. Sie zerschlug sich mit dem sehenswerten Schuss ins Kreuzeck von Thomas Meunier.

Und doch wurde Serey Diés Wert für den FC Basel an diesem Abend offenkundig. Viele sahen in ihm den besten Mann in Rot-Blau - umso bitterer, dass er wegen seiner Gelb-Roten Karte im wichtigen fünften Gruppenspiel bei PFC Ludogorets Razgrad fehlt. Trainer Urs Fischer sagte nach der Partie: "Ich weiß noch nicht, wie ich ihn ersetzen werde."

So tönte es auch von 2012 bis Anfang 2015 immer wieder. Damals spielte - oder besser: fightete - der 32-Jährige, der 28 Länderspiele für die Elfenbeinküste bestritt, ein erstes Mal für die Rot-Blauen - ehe er eineinhalb Jahre beim VfB Stuttgart in der Bundesliga spielte. Und schon da flogen ihm, der um jeden Grashalm kämpfte, die Herzen der Fans zu - und auch die Sympathie der Mitspieler.

Wo man im Team des FCB nachfragte - es tönte immer gleich: Serey Dié sei nicht immer einfach, aber wegen seiner liebenswerten Art müsse man ihn einfach mögen. Dass er von Anfang 2015 bis in diesem Sommer in Deutschland spielte, lag am getrübten Verhältnis zum ehemaligen Basler Trainer Paulo Sousa. In der Basler Zeitung sagt Serey Dié: "Es war hart, es war traurig. Aber ich bereue nichts. Paulo und ich sind stolze Menschen. Ich habe fraglos nicht alles richtig gemacht - aber Paulo auch nicht."

Sousa ist inzwischen bei ACF Fiorentina, und mit dessen Nachfolger versteht sich Serey Dié blendend: "Er erwartet viel und trifft harte Entscheidungen. Aber er spricht immer direkt mit mir, wenn es was zu sagen gibt." Dank Fischer spielt er wieder "beim Klub meines Herzens", sagt Serey Dié. Man sieht es ihm in jeder Sekunde an.

©AFP/Getty Images