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PSV bezwingt Bayern: Luc Nilis erinnert sich

An Luc Nilis haben Steffen Effenberg, Lothar Matthäus und Co. keine guten Erinnerungen. Der heutige Mitarbeiter des PSV-Trainerstabs erklärt, wie die Niederländer 1999 den großen Favoriten in die Knie zwangen.

PSV sorgte 1999 für eine kleine Überraschung gegen den FC Bayern
PSV sorgte 1999 für eine kleine Überraschung gegen den FC Bayern ©Getty Images

Luc Nilis, der mittlerweile als Trainer bei der PSV Eindhoven arbeitet, erinnert sich im Gespräch mit UEFA.com an einen der schönsten Siege seiner Spielerkarriere. Beim Gruppenspiel gegen den FC Bayern in der Saison 1999/2000 erwischte nicht nur der Belgier einen Sahnetag.

UEFA.com: Wie war die Atmosphäre vor dem letzten Duell zwischen der PSV und dem FC Bayern?

Luc Nilis: Bayern war damals schon eine große Nummer, ähnlich wie heute. Für uns war es eine besondere Angelegenheit. Wir durften uns auf internationaler Bühne präsentieren und hatten die Chance, etwas Besonders zu leisten.

Bayerns Stefan Effenberg im Zweikampf mit Ruud van Nistelrooy
Bayerns Stefan Effenberg im Zweikampf mit Ruud van Nistelrooy©Getty Images

UEFA.com: Beim FC Bayern wimmelte es nur so vor Stars: Lothar Matthäus, Stefan Effenberg und Bixente Lizarazu zum Beispiel...

Nilis: Es gab auch [Jens] Jeremies, [Roque] Santa Cruz und viele weitere Namen. Es war toll, gegen so einen Verein spielen zu dürfen. Und wir haben das Beste daraus gemacht.

UEFA.com: Hat die Mannschaft an eine Überraschung geglaubt?

Nilis: Ja, man muss immer an seine Chance glauben. Gegen so eine Mannschaft reichen 100 Prozent nicht, man muss 200 Prozent abliefern. Alles muss an so einem Abend für Dich laufen. Wir waren gut drauf und die Atmosphäre war fantastisch, also ist das Adrenalin von alleine gekommen.

UEFA.com: Sie hatten das Hinspiel in München mit 1:2 verloren. Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

Nilis: Wir haben uns ganz gut verkauft und fast einen Punkt mitgenommen, deshalb haben wir an unsere Chance geglaubt. Da wir eine richtig gute Leistung gebracht haben, waren wir überzeugt davon, die Bayern auch schlagen zu können.

UEFA.com: Und so kam es dann auch. Beim Führungstreffer von Ruud van Nistelrooy haben Sie die Vorarbeit geliefert. Wie kam der Treffer zustande?

Nilis: Ich glaube, der Ball wurde von Mark van Bommel zu Ruud gespielt. Ich habe zum Sprint angesetzt, Ruud hat mich gesehen und mir den Ball in den Lauf gespielt. In diesem Moment kam ein Verteidiger auf mich zugestürzt. Ich habe noch kurz zum Torwart hochgeschaut, dann einen Schuss angetäuscht und den Ball quer zu Ruud gepasst. Es war eine tolle Kombination.

Van Nistelrooy verstand sich bestens mit Nilis
Van Nistelrooy verstand sich bestens mit Nilis©Getty Images

UEFA.com: Hat es zwischen Ihnen und Van Nistelrooy immer so gut harmoniert?

Nilis: Dieser Angriff hat alles über unsere Beziehung auf dem Platz ausgesagt, wir haben uns bestens verstanden. Es ist schwer, das in Worte zu fassen, denn solche Szenen sagen alles aus. Es war eine besondere Partnerschaft.

UEFA.com: Wie hat die Mannschaft auf das 1:1 reagiert?

Nilis: Das war eigentlich nicht so schlimm, denn wir hatten das Spiel unter Kontrolle und haben sonst kaum Chancen zugelassen. Wir haben weiter auf Sieg gespielt und das war der Moment, in dem ich ein schönes Tor erzielt habe. Mein 100. Treffer für die PSV.

UEFA.com: Es war ein fantastisches Tor ...

Nilis: Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Und ich weiß noch genau, wie Lothar Matthäus nach dem Spiel gesagt hat, dass ich ein absolutes Glückstor erzielt hätte. Tatsächlich sollte ich noch sehr viele solcher Tore in meiner Karriere erzielen!

UEFA.com: Wie groß war die Freude beim Schlusspfiff?

Nilis: Es war fast so, als hatten wir einen Pokal gewonnen, dabei war es nur ein Sieg in einem Europapokalspiel gegen Bayern. Trotzdem war es einer der schönsten Siege, die ich je mit der PSV gefeiert habe.