Real-Legende Makélélé im Interview
Montag, 19. September 2016
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Bis heute gilt Claude Makélélé als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler aller Zeiten. Im Twitter-Interview auf @ChampionsLeague stand der einstige Staubsauger von Real Madrid Rede und Antwort.
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Claude Makélélé hat während seiner erfolgreichen Karriere die Position des defensiven Mittelfeldspielers neu definiert. Der 43-Jährige sprach bei UEFA.com über seine ehemaligen Mitspieler von Real Madrid und die heutige Generation der Sechser.
UEFA.com: Hatten Sie in Ihrer Jugend ein Idol?
Claude Makélélé: Pélé. Mein Vater hat Fußball gespielt und sammelte Videos von Pelé. Ich hatte großen Gefallen daran, mit immer wieder anzuschauen, welche Fähigkeiten er hatte. Er war für mich ein Vorbild.
UEFA.com: Wer war der beste Spielmacher, den Sie je aus dem Spiel nehmen mussten?
Makélélé: [Brasiliens ehemaliger Nationalspieler] Mazinho war für mich der schwierigste Gegenspieler überhaupt. Er war ein Genie, ich habe viel von ihm gelernt. Ich sehe seine beiden Kinder [Thiago Alcântara und Rafinha] und denke nicht, dass sie das Talent ihres Vaters haben. Er war unglaublich. Auch Valdo [der für Brasilien und Paris spielte] war ein unangenehmer Gegenspieler. Er hat einen immer ins Leere laufen lassen. Ähnliche Qualitäten sehe ich heute bei Iniesta, er hat auch diese Gabe, den Ball gut zu beschützen.
UEFA.com: Welcher aktive Spieler füllt die "Makélélé-Position" besonders gut aus?
Makélélé: Es ist eine schwierige Position, man muss dafür Führungsqualitäten haben. Ich mag N'Golo Kanté, aber ich weiß nicht, ob er es besser macht als ich damals. Er braucht noch Zeit, um mehr über die Position zu lernen. Er ist noch jung.
UEFA.com: Wer war eigentlich der bessere Spieler: Zinédine Zidane oder der brasilianische Ronaldo?
Makélélé: Die beiden lassen sich nicht vergleichen! Sie haben in unterschiedlichen Positionen gespielt und hatten unterschiedliche Führungsqualitäten. Ich habe mit beiden viel trainiert. Manchmal habe ich nach dem Training mit Zidane noch Zweikämpfe trainiert. Er wollte unbedingt daran arbeiten und seine Dribblings sowie seine Bewegungen verbessern. Er wurde in jeder Partie von seinen Gegenspielern getreten und wollte auch im Training harte Zweikämpfe führen. Aber man kann ihn nicht mit Ronaldo vergleichen. Es waren beides Genies, die den Fußball auf der ganzen Welt verändert haben - aber auf unterschiedliche Art und Weise.
UEFA.com: Wer war der beste Fußballer, mit dem Sie je zusammen gespielt haben?
Makélélé: Ich werde nicht Zidane sagen, denn er ist mein Freund und ich rede ständig über ihn. Ich sage jetzt Iván Helguera, der bei Real mit mir zusammen im Mittelfeld gespielt hat. Unsere Chemie hat einfach gestimmt. Wir haben zusammen trainiert und anschließend zusammen gegessen. Ich wusste, wie er sich auf dem Platz bewegen würde. Ich wusste, wann er sich in den Angriff mit einschalten würde. Wir mussten gar nicht miteinander sprechen. Ein Blickkontakt hat gereicht und beide wussten, was der andere vorhat.