Der Traum vom "ganz großen Wurf" lebt

"Wir haben verabredet, dass wir uns auf dem Rückflug wiedersehen - mit einer Medaille um den Hals", orakelte Deutschlands U21-Trainer Horst Hrubesch vor den Olympischen Spielen in Rio. Der 65-Jährige sollte Recht behalten, denn nach dem Einzug ins Finale haben sowohl die Damen als auch die Herren der DFB-Auswahl Edelmetall sicher.

Das Endspiel im heiligen Fußballtempel Brasiliens war Hrubeschs erklärtes Traumziel. "Was kann es Besseres geben, als im Maracana um Gold zu spielen? Und das gegen Brasilien? Viel mehr kann man nicht erreichen", schwärmt Hrubesch vor dem Duell mit dem Gastgeber.

Sein Kapitän Max Meyer will jetzt auch den letzten Schritt machen, der Schalker träumt vom "ganz großen Wurf. Klar, wir haben Silber sicher. Aber wir wollen Gold". Das bestätigte auch Julian Brandt: "Wir wollen alle unbedingt Gold haben."

Die Goldmedaille wäre das perfekte Abschiedsgeschenk für den scheidenden Trainer, der nach dem Finale in den verdienten Ruhestand gehen wird. "Ich glaube, wenn wir es schaffen sollten, dieses Finale noch zu gewinnen, dann ist er uns für ewig dankbar", meinte Brandt zum kicker.

Brasilien hat mit Deutschland allerdings noch eine Rechnung offen: Die Seleção brennt auf eine Revanche für das demütigende 1:7 im Halbfinale der FIFA-WM 2014.

Auch wenn dieses Spiel wohl einmalig bleiben wird, soll es inspirieren und das deutsche Team vielleicht sogar beflügeln. "Wir haben denselben Teamspirit, wir kämpfen und rennen füreinander - wie 2014", erklärte Verteidiger Matthias Ginter, der 2014 im WM-Kader stand und deshalb weiß, wovon er spricht.

Egal wie das Spiel am Samstag am Ende ausgeht, es wird ein historischer Moment, denn noch nie kamen DFB-Kicker bei Olympia über Bronze hinaus.

Serge Gnabry präsentierte sich in Rio bislang in ganz starker Form©AFP