Atlético jubelt nach überstandenem Bayern-Sturmlauf
Dienstag, 3. Mai 2016
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Bayern - Atlético 2:1 (Gesamt: 2:2, Atlético dank Auswärtstorregel weiter)
Wahnsinskick in München: Nach einem dramatischen Halbfinale darf Atlético nach Mailand fahren.
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- Atlético löst dank eines geschossenen Auswärtstreffers das Finalticket
- Bayern spielt sich in der ersten Halbzeit in einen Rausch. Xabi Alonso trifft mit einem abgefälschten Freistoß, Thomas Müller verschießt einen Foulelfmeter
- Antoine Griezmann markiert mit der ersten guten Chance von Atlético das 1:1
- Robert Lewandowski bringt wieder Spannung rein, Fernando Torres verschießt einen Elfer und Bayern fehlt am Ende die Kraft
- Atlético trifft am 28. Mai im Endspiel in Mailand auf Manchester City oder Real Madrid
Zum dritten Mal in Folge ist der FC Bayern München im Halbfinale der UEFA Champions League gescheitert. Atlético darf trotz Niederlage jubeln.
Bayern erwischte eine starke erste Halbzeit, drückte Atlético hinten rein und kreierte mehrere gefährliche Situationen. Zeit zum Durchatmen gab es in den ersten 45 Minuten wenig bis gar keine. Aber der Reihe nach:
Allein Lewandowski hatte in den ersten 25 Minuten fünfmal (!) das 1:0 auf dem Kopf oder Fuß. Erstmals brenzlig wurde es für die Gäste in der zwölften Minute, als ein Kopfball des Polen knapp am Pfosten vorbei strich. Nach etwas zu ungenauer Vorarbeit von Müller (20.) und bei einem Abstauber nach Schuss von Franck Ribéry brannte es lichterloh, klingeln sollte es aber erst nach einer halben Stunde.
Nachdem die Offensivreihe mehrfach knapp gescheitert war, stellte Alonso mit einem Freistoß aus 20 Metern das Halbfinale auf Null. Der Schuss des Spaniers wurde dabei unhaltbar für Jan Oblak abgefälscht, doch dies war der jetzt überkochenden Arena egal.
Keine 180 Sekunden später wurde Javi Martínez bei einer Ecke von José María Giménez umgerissen und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Arturo Vidal wollte schießen, musste aber Müller den Vortritt lassen und mit ansehen, wie Oblak die Kugel aus der rechten Ecke fischte.
Eine 2:0-Führung zur Pause wäre verdient gewesen, irgendwie rettete sich Atlético aber ohne weiteren Schaden in die Kabine. Offensiv kam von den Spaniern in der ersten Halbzeit eigentlich nichts, lediglich Gabi hatte Manuel Neuer mit einem Distanzschuss geprüft (15.).
Auch die zweite Halbzeit begann für die Hausherren viel versprechend, doch dann kam die 54. Minute. Nach einem Ballverlust im FCB-Aufbau spielte Fernando Torres blitzschnell in die Spitze auf Griezmann, David Alaba kam nicht mehr rechtzeitig dazwischen und der Franzose vollendete eiskalt - 1:1.
Ein Wirkungstreffer, an dem die Bayern eine Weile zu kauen hatten. Bevor die Elf von Josep Guardiola wieder die Initiative übernehmen konnte, fehlten Juanfran bei einem Schuss aus 25 Metern nur Zentimeter zur Vorentscheidung.
Bayern brauchte zwei Treffer, doch so langsam lief die Zeit davon. In der 70. Minute näherte man sich mal wieder an, nach guter Übersicht von Vidal zielte Lewandowski aber zu zentral. Vier Minuten danach konnte der bisher glücklose Pole aber nicht mehr anders, als die Kopfballvorlage von Vidal ins Tor zu nicken.
Die Arena wurde wieder zum Hexenkessel und Bayern warf alles hinein. Wem es noch nicht dramatisch oder spannend genug war, der bekam in der 84. Minute den nächsten Höhepunkt serviert. Nach Foul von Martínez an Torres entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, doch Neuer hielt die Bayern-Hoffnungen mit einer starken Parade am Leben.
Aber auch sein Gegenüber Oblak setzte seinen Sahnetag fort und machte mit guten Paraden, unter anderem gegen Alaba, das Finale für die Spanier klar.
Und sonst?
Wertvollster Spieler: Jan Oblak
Eine Überleistung des Atlético-Schlussmanns. Der gehaltene Elfmeter war vielleicht die Schlüsselszene in Hin- und Rückspiel, aber auch in der hochspannenden Schlussphase war auf den Slowenen Verlass.
Kleinigkeiten entscheiden
54 Minuten lang machte die Elf von Guardiola eigentlich alles richtig, doch der eine Fehler im Aufbau gefolgt von Griezmanns Treffer war letztendlich tödlich.
Kein Happy End für Pep
Auch wenn es für Guardiola nicht mit einem Titel in der Königsklasse bei Bayern endet, seine Ära in München bleibt eine erfolgreiche. Manchmal gehört im Fußball eben auch eine Portion Glück dazu - und die hatte heute Atlético.