Wölfe kontern Real aus
Mittwoch, 6. April 2016
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Wolfsburg - Real Madrid 2:0
Riesenjubel in Wolfsburg: Die Hecking-Truppe entzaubert die Königlichen und steht vor dem Rückspiel richtig gut da.
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- Vorteil Wolfsburg nach dem 2:0 im Hinspiel
- Ricardo Rodriguez (Elfmeter) und Maximilian Arnold schießen furios auftretende Wölfe zum Sieg
- Die Elf von Dieter Hecking ist defensiv sehr aufmerksam und hat Cristiano Ronaldo weitestgehend im Griff
- Ein starker Auftritt, das Wolfsburger Märchen muss noch nicht zu Ende sein
- Rückspiel am 12. April im Santiago Bernabéu
Ein Abend, der in die Wolfsburger Vereinsgeschichte eingehen wird: Die Mannschaft von Dieter Hecking feierte im Viertelfinalhinspiel gegen Real Madrid einen 2:0-Triumph.
Nach einer frühen Schrecksekunde (Ronaldo bekam einen Abseitstreffer zurückgepfiffen) und einer besseren Anfangsphase von Real (mit einer Riesenparade von Diego Benaglio gegen Karim Benzema) trat Wolfsburg selbstbewusst auf und kam zu ersten Möglichkeiten. Bruno Henrique, der den Vorzug vor Max Kruse erhalten hatte, bekam nach einem Konter über Julian Draxler aber nicht genügend Druck hinter den Ball.
Es war etwas mehr als eine Viertelstunde gespielt, als Rodriguez die ausverkaufte Arena zum Beben brachte. Nach einem Foul von Casemiro an André Schürrle trat der Schweizer zum Strafstoß an und versenkte sicher. Es war das erste Champions-League-Gegentor von Real-Keeper Keylor Navas überhaupt - 1:0 (18.).
Die Königlichen zeigten sich beeindruckt, blieben anfällig bei Kontern und bekamen in der 25. Minute die Quittung. Henriques flache Hereingabe von rechts kam perfekt für Arnold, der die Kugel aus vier Metern ins Tor grätschte - 2:0.
Es war ein beherzter Auftritt der Wölfe, die zuletzt in der Bundesliga oft unter ihren Möglichkeiten geblieben waren. Ganz neutralisieren konnten sie Real aber nicht. Gareth Bale, der mit Ronaldo zwischendurch die Seiten getauscht hatte, brachte in der 33. Minute eine perfekte Flanke von links auf Benzema und Wolfsburg hatte Glück, dass der Ball knapp am Pfosten vorbeirauschte. Wenig später war Benaglio bei einem nicht ungefährlichen Distanzschuss von Toni Kroos rechtzeitig unten.
Taktisch änderte sich nach dem Seitenwechsel nichts. Wolfsburg überließ Real meist den Ball und lauerte auf ein schnelles Umschalten. Reals Defensive stellte sich in der Positionierung besser darauf ein, so dass die Konter der Hecking-Elf nicht mehr die große Durchschlagskraft hatten.
Chancen blieben in der zweiten Halbzeit lange Mangelware. Nach einem Fehler in Reals Mittelfeld hatte Schürrle plötzlich die Chance zu einem Alleingang, wurde aber im letzten Moment von Sergio Ramos gestoppt (65.). 180 Sekunden später wurde Schürrle von Henrique in Szene gesetzt, zielte aber zu hoch. Auf der Gegenseite hatte Ronaldo den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch abermals parierte Benaglio stark.
Wertvollster Spieler: Maximilian Arnold
Die Pferdelunge im Wolfsburger Mittelfeld stopfte Löcher, öffnete Räume und war vorne zur Stelle, als es Real richtig weh tat.
Das Team als Trumpf
Wolfsburgs Defensive arbeitete stark zusammen und die Spieler halfen sich in brenzligen Situationen gegenseitig, was ja in den vergangenen Wochen nicht immer der Standard war. Auch die Abseitsfalle funktionierte meistens prima.
Henrique zahlt Vertrauen zurück
Im vielleicht wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte setzte Dieter Hecking nicht auf Nationalspieler Max Kruse, sondern auf den Winter-Neuzugang Bruno Henrique. Eine Maßnahme, die sich auszahlte. Mit Draxler auf links, Schürrle in der Mitte und Henrique auf rechts waren die Wölfe in der Lage, das Tempo über die gesamte Breite des Platzes zu beschleunigen.