Vorteil Bayern nach Vidal-Siegtreffer
Dienstag, 5. April 2016
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Bayern München - Benfica 1:0
Ein frühes Tor von Arturo Vidal reichte dem FC Bayern, um sich einen dünnen Vorsprung für das Rückspiel zu verschaffen.
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- Der FC Bayern geht mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel bei Benfica
- Arturo Vidal sorgt in der zweiten Minute per Kopf für einen Traumstart, weitere Chancen bleiben aber ungenutzt
- Manuel Neuer ist in der ersten Halbzeit beschäftigungslos, wird nach der Pause aber richtig gefordert
- In der vorletzten Minute vergeigt Robert Lewandowski eine Riesenchance zum 2:0
- Rückspiel am 13. April in Lissabon
Der FC Bayern ist seiner Favoritenrolle im Viertelfinalhinspiel gegen Benfica gerecht geworden, hat es beim 1:0 vor eigenem Publikum aber verpasst, den Portugiesen alle Hoffnungen auf einen Halbfinaleinzug zu rauben.
Der FC Bayern begann so furios, wie er im Achtelfinale gegen Juventus aufgehört hatte. Gerade mal 110 Sekunden waren gespielt, als Franck Ribéry dynamisch nach innen zog und so Platz für den aufrückenden Juan Bernat schuf. Nach Pass von Robert Lewandowski konnte der Spanier in Seelenruhe flanken und fand Vidal, der ins lange Eck einköpfte - 1:0.
Dem Traumstart folgte eine beruhigte Spielphase, in der die Bayern zwar die Kontrolle behielten, aber vorerst keine Chancen herausspielten. In der 20. Minute hätte es aber eigentlich 2:0 stehen müssen, als Thomas Müller aus acht Metern völlig frei zu einer Direktabnahme kam. Ein Raunen ging auch bei der Freistoßvariante in der 32. Minute durchs Stadion, als Thiago den Ball über die Mauer lupfte und Ederson nur knapp vor Müller an die Kugel kam.
Und Benfica? Die Portugiesen hatten eine halbwegs vielversprechende Aktion ganz zu Beginn, die jedoch mit einem Fehlpass in den Strafraum mündete. Aber sie hatten auch die letzte Chance des ersten Durchgangs und die hatte es durchaus in sich: Nach einem Durcheinander im Bayern-Strafraum kam Nicolás Gaitán volley zum Abschluss, Vidal warf sich aber in den Schuss und so musste Manuel Neuer bis zur Pause nicht ein einziges Mal ins Geschehen eingreifen.
Dies änderte sich zehn Minuten nach dem Seitenwechsel: Kostas Mitroglou tankte sich gegen David Alaba durch und kam zum Abschluss, der jedoch zu unplatziert war. Benfica war jetzt deutlich präsenter und hätte sich in der 64. Minute auch fast den Lohn für die Mühen abgeholt, als der gerade erst eingewechselte Javi Martínez für den bereits geschlagenen Neuer auf der Linie rettete.
20 Minuten vor Schluss wechselte Pep Guardiola den Mann ein, der gegen Juve viel frischen Wind gebracht hatte: Kingsley Coman. Der Franzose sollte nicht die ganz auffälligen Szenen haben, seine Einwechselung änderte die Dynamik des Spiels trotzdem. Die Gäste verloren ihren zwischenzeitlich guten Spielfluss und so war die Guardiola-Elf wieder am Drücker.
Nach einigen Halbchancen agierte man in der 89. Minute grob fahrlässig, als Lewandowski frei vor Ederson zwar den mitgelaufenen Philipp Lahm sah, aber mit einem schwachen Pass das sichere 2:0 verschenkte.
Wertvollster Spieler: Arturo Vidal
Auch ohne sein frühes Tor der auffälligste Mann. Der Chilene übernahm die Rolle von Xabi Alonso (Bank) und füllte sie mit viel Spielfreude und harter Arbeit aus. Mal köpfte er im eigenen Strafraum als letzter Mann den Ball aus der Gefahrenzone, mal stieß er vorne ganz in die Spitze hinein.
Offene Partie?
Guardiola hatte vorab ein interessantes und offenes Duell prophezeit, konnte zur Pause aber mit Zufriedenheit feststellen, dass seine Mannen dieses nicht zuließen. Erst im zweiten Durchgang zeigte Benfica sein wahres Gesicht und ist mit dieser Intensität eine große Gefahr vor eigenem Publikum im Rückspiel.
Halbzeit-Fazit
Nach dem wettbewerbsübergreifenden dritten 1:0 in Folge muss man festhalten, dass Minimalismus auch zum Ziel führen kann. Trotzdem hatte sich der FC Bayern sicher eine komfortablere Ausgangsbasis erhofft.