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Reifeprüfung ohne Schlussstrich

Eine clevere Vorstellung hat den Wölfen die nächste Runde eingebracht, Steigerung nicht ausgeschlossen. Die historische Reise soll im Viertelfinale noch nicht beendet sein.

So feiert ein Viertelfinalist
So feiert ein Viertelfinalist ©Getty Images

"Mit den Wolfen heulen", heißt es in dem Lied, das die Fans kurz vor dem Anpfiff im Stadion anstimmen. Eine zweideutige Aussage, denn in einem Worst-Case-Szenario hätten auch Tränen der Enttäuschung fließen können, dafür war die Vorstellung aber viel zu diszipliniert.

Glückwunsch, VfL Wolfsburg! Dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte im Europapokal lag eine taktische Reifeprüfung zu Grunde, die weitere Schritte auf dem Weg nach Mailand machbar erscheinen lässt.

Sie spielten das 1:0 heraus: Julian Draxler und André Schürrle
Sie spielten das 1:0 heraus: Julian Draxler und André Schürrle©AFP/Getty Images

Anders als bei sonstigen Heimspielen überließ Wolfsburg zunächst dem Gast die Initiative, stand aber hinten stabil und raubte den Belgiern Kräfte, um in der zweiten Halbzeit eiskalt zuzuschlagen.

"Wir wollten jetzt nicht auf Teufel komm raus vorne angreifen und alles auf Pressing setzen", meinte Matchwinner André Schürrle nach der Partie. Eine aufgrund der 3:2-Führung aus dem Hinspiel nachvollziehbare Strategie, die voll aufging. Wolfsburg bewies taktische Variabilität und wird damit für kommende Gegner weniger ausrechenbar. Ein Rüstzeug, das im Viertelfinale Gold wert sein kann.

"Es war schon ungewohnt", meinte auch Julian Draxler. "Aber letztendlich geht es nur darum, erfolgreich zu spielen und weiterzukommen." Dieses Motto wird auch im Kreise der acht verbliebenen Titelanwärter nicht anders sein, auch wenn dann zweifellos größere Kaliber warten.

Lust auf mehr? Wolfsburg feierte nach der Partie minutenlang mit den Fans
Lust auf mehr? Wolfsburg feierte nach der Partie minutenlang mit den Fans©AFP/Getty Images

"Wir können als Außenseiter befreit aufspielen, ohne Druck. Wir wollen sehen, ob wir in der Lage sind, auch mal einen ganz Großen zu ärgern", so Draxler weiter. Der erneut stark aufspielende Nationalspieler gibt damit die Vorlage für seinen Trainer, der das Unterfangen Viertelfinale sogar noch offensiver formuliert.

Dieter Hecking gefiel das Gerede rund um den "historischem Erfolg" nicht so ganz, will er das Kapitel doch noch längst nicht beendet wissen. "Ich bin noch nicht soweit, in der Champions League den Schlussstrich zu ziehen. Jetzt geht es erst richtig los."  

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