Souverän gelöst - Wolfsburg im Viertelfinale
Dienstag, 8. März 2016
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Wolfsburg - Gent 1:0 (Gesamt: 4:2)
Dank einer routinierten Vorstellung steht die Elf von Dieter Hecking jetzt in der Runde der letzten Acht.
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- Mission erfüllt: Die Wölfe feiern mit dem Viertelfinaleinzug einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte
- Wolfsburg löst die Aufgabe pragmatisch und geht nach dem Hinspielsieg kein großes Risiko
- Gent gönnt sich nach einer passablen ersten Hälfte eine lange Auszeit und verpasst es, die Wölfe unter Druck zu setzen
- André Schürrle macht eine Viertelstunde vor Schluss den Deckel drauf
- Viertelfinalauslosung am 18. März in Nyon (12 Uhr)
Wolfsburg hat der starken Gruppenphase in der UEFA Champions League das (vorläufige) i-Tüpfelchen aufgesetzt und feierte den größten Europapokalerfolg der Vereinsgeschichte.
Für Gent war die Rechnung vor dem Anpfiff relativ einfach: Mindestens zwei Tore mussten her, und die Elf von Hein Vanhaezebrouck verschrieb sich dieser Mission auch mit Leidenschaft. Gent hatte mehr Spielanteile und vorne mit Danijel Milicevic und Moses Simon zwei gefährliche Angreifer, die dem VfL das Leben schwer machten.
Wohl nicht zuletzt dank des Vorsprungs aus dem Hinspiel ließ Wolfsburg die Gäste kommen und lauerte auf Konter, doch so richtig wollte die Strategie nicht fruchten. Mit Ausnahme eines Distanzhammers von Josuha Guilavogui, den Matz Sels glänzend aus dem Winkel fischte, brachte die Offensive der Wölfe wenig zustande.
Ganz so passiv wollte Dieter Hecking seine Mannschaft aber wohl nicht sehen, denn mit Beginn der zweiten Hälfte wurde das Spiel der Gastgeber druckvoller. Nach einer Ecke hatte Luiz Gustavo die Führung auf dem Fuß, Sels bekam aber rechtzeitig die Hände nach oben.
Und Gent? So richtig schienen die Belgier nicht mehr an ein Wunder zu glauben. Fehlpässe häuften sich, die Laufwege wurden nicht mehr mit aller Konsequenz durchgezogen und auch Simon, der agile Wirbelwind der ersten Halbzeit, tauchte komplett ab.
Rund 20 Minuten vor Schluss kam André Schürrle in eine gute Schussposition, traf aber nur das Außennetz. Dafür durfte er in der 74. Minute jubeln, als er nach mustergültiger Vorarbeit von Julian Draxler nur noch ins leere Netz einschieben musste.
Wertvollster Spieler: Julian Draxler
Nach seiner Gala im Hinspiel hat der Nationalspieler auch vor eigenem Publikum die besten Szenen. Überragende seine Vorarbeit zum Siegtreffer, als er sich auf der rechten Seite selbstbewusst durchtankt - obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits angeschlagen war.
Ein K.-o.-Duell dauert 180 Minuten
Die taktische Marschroute, die Initiative zunächst den Belgiern zu überlassen, war aufgrund des Hinspielsieges absolut nachvollziehbar. In der zweiten Halbzeit konnte Wolfsburg nachlegen, als Gent schon viel Kraft gelassen hatte.
Und das nächste Kapitel?
Mit dem Viertelfinaleinzug wurde Vereinsgeschichte geschrieben. Fest steht aber auch, dass man eigentlich gegen jeden potenziellen Viertelfinalgegner als Underdog ins Rennen gehen wird. Doch in dieser Rolle wird sich der VfL nicht unwohl fühlen. Bleibt man von Verletzungssorgen verschont, muss die Reise noch lange nicht vorbei sein.