Neuer oder Buffon: Kampf der Torwart-Giganten
Montag, 22. Februar 2016
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Juventus gegen Bayern, das ist auch das Duell zweier Ausnahmekönner zwischen den Pfosten – Manuel Neuer gegen Altmeister Gianluigi Buffon. Wer ist besser?
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Gianluigi Buffon war mit Italien Weltmeister und hat in seiner Karriere auch auf Vereinsebene große Erfolge gefeiert – die UEFA Champions League konnte er allerdings noch nie gewinnen. Nun geht es ausgerechnet schon im Achtelfinale gegen den Titel-Aspiranten Bayern München.
Dessen Nummer 1, Manuel Neuer, ist aktueller Weltmeister und hat auch die UEFA Champions League bereits in seinem Trophäenschrank stehen. Von seinem Gegenüber spricht er nur in höchsten Tönen.
"Gigi ist schon sehr lange dabei. Er hat seine internationale Klasse über Jahre demonstriert und jedes Jahr Top-Leistungen gebracht. Das ist für mich sehr bewundernswert. Er ist ein sympathischer Kerl und meiner Meinung nach sehr nett, freundlich und bodenständig. Wir gehen sehr respektvoll miteinander um."
102 Einsätze in der Königklasse für Parma und Juventus untermauern Buffons Stellung im Olymp der Fußball-Torhüter. Doch trotz zweier Finalteilnahmen mit Juve – 2003 und 2015 – ist dem 38-Jährigen der Traum vom Gewinn der Königsklasse - bis jetzt - verwehrt geblieben.
"Buffon ist zweifellos ein großartiger Torwart, aber ich denke, dass Neuer ihn überholt hat – auch weil er vielleicht einiges von ihm gelernt hat", so der frühere deutsche Nationaltorwart Jens Lehmann.
Neuer strebt mit seinen 29 Jahren bereits nach seinem zweiten Titel in der Königklasse. Als der aktuelle Welttorhüter 2013 mit Bayern München das Triple gewann, entschied er das Duell gegen Buffon eindeutig für sich. Die Münchner gewannen damals im Viertelfinale in Hin- und Rückspiel jeweils souverän mit 2:0 und sicherten sich im Endspiel von London gegen Borussia Dortmund den Titel.
Schon damals interpretierte Neuer seine Rolle als Torwart sehr aktiv. "Der Deutsche verkörpert den modernen Torwart wie kaum ein anderer. Buffon liegt die aktive Teilnahme am Spiel nicht so sehr im Blut, auch wenn ich denke, dass er immer noch einen herausragenden Job macht. Es ist schwierig zu sagen, wer von den beiden besser ist", so Luca Marchegiani, früherer Keeper von Lazio.
Auch in diesem Jahr gehen die Münchner als leichter Favorit in das Duell mit dem italienischen Traditionsklub. Buffon wirft die Flinte allerdings noch nicht ins Korn. "Wir brauchen Wut, Zynismus, Willensstärke und ein bisschen Glück, um die Prognosen umzukehren."
Hoffnung sollte Buffon vor dem Duell mit Neuer die UEFA EURO 2012 machen. Dort entschied er das zweite wichtige Kräftemessen mit dem Münchner für sich und schaltete im Halbfinale mit der italienischen Nationalmannschaft das deutsche Team um Neuer aus.
Der Showdown im Achtelfinale der UEFA Champions League muss nicht zwingend das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden außergewöhnlichen Keeper sein. Schließlich will Buffon die Torwarthandschuhe erst nach der FIFA-Weltmeisterschaft 2018 an den Nagel hängen.
"Bis Buffon 40 wird, will ich auf jeden Fall spielen", so Neuer ironisch. Ob er allerdings selbst noch in einem so hohen Alter zwischen den Pfosten stehen wird, lässt der 29-Jährige offen. "Du musst auf deinen Körper achten und gucken, dass du lange fit bleibst. Bisher stimmen die Voraussetzungen für mich, aber ich kann nicht sagen, was in vier oder fünf Jahren sein wird."