Gute Ausgangsbasis für bissige Wölfe
Mittwoch, 17. Februar 2016
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Gent - Wolfsburg 2:3
80 Minuten lang beherrschten die Wölfe ihren Gegner nach Belieben, erst nach dem 0:3 zeigte Gent - zu spät - seine berühmte Heimstärke.
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- Der VfL Wolfsburg hat nach einem 3:2-Sieg bei KAA Gent optimale Chancen, erstmals das Viertelfinale der UEFA Champions League zu erreichen
- Die ersten beiden Treffer gelingen Julian Draxler in der 44. und 54. Minute, dann legt Max Kruse (60.) noch einen nach
- In der 80. Minute gelingt Kapitän Sven Kums aus 16 Metern das 1:3 für die Gastgeber, in der 89. legt Kalifa Coulibaly noch das 2:3 nach
- Wermutstropfen für den VfL: Sebastian Jung muss verletzt raus, eine Diagnose gibt's erst am Donnerstag
- Das Rückspiel steigt am 8. März in der VfL Wolfsburg Arena
Obwohl Trainer Dieter Hecking in diesem Duell der Außenseiter ohne die verletzten Diego Benaglio, Daniel Caligiuri, Josuha Guilavogui und ohne den gesperrten Naldo antreten musste, bestimmten die Wolfsburger von Beginn an die Partie, konnten sich gegen harmlose Belgier aber kaum nennenswerte Chancen herausspielen.
Die beste Möglichkeit der ersten halben Stunde hatten die Gäste durch ein Beinahe-Eigentor des Ex-Freiburgers Stefan Mitrovic, der eine Flanke von Maximilian Arnold um Zentimeter am eigenen Tor vorbeiköpfte. Champions-League-Debütant Koen Casteels wurde dagegen von seinen belgischen Landsleuten kaum behelligt. In der 44. Minute schloss dann Draxler die schönste Kombination der ersten Hälfte nach Doppelpass mit Vierinha aus 12 Metern flach mit dem 1:0 ab. Kurz darauf humpelte Sebastian Jung mit einer Knieverletzung vom Platz, für ihn kam André Schürrle.
In der zweiten Hälfte begann Gent stürmisch, kassierte aber in der 54. Minute das 0:2, wieder war Draxler erfolgreich, erst erkämpfte er sich den Ball, dann tunnelte er Mitrocvic und lupfte das Leder schließlich über Torhüter Matz Sels ins Tor – ein Klassetreffer!
Nicht ganz so spektakulär das 0:3 durch Kruse, der eine Flanke von Christian Träsch in bester Mittelstürmermanier über die Linie drückte und kurz darauf auch noch einmal den Pfosten traf. Als das Spiel wenig spektakulär dem Schlusspfiff entgegentröpfelte, gelang Gents Kapitän Sven Kums mit einem Distanzschuss der Ehrentreffer. Plötzlich hatte Gent Chancen im Minutentakt und kam durch Coulibalys Kopfball sogar noch zum 2:3, nach dreiminütiger Nachspielzeit erlöste der Schlusspfiff inzwischen völlig desolate Wölfe.
Schlüsselspieler: Julian Draxler (Wolfsburg)
Durch zwei Tore in den letzten drei Bundesligaspielen hatte der Mittelfeldspieler schon angedeutet, dass mit ihm wieder zu rechnen ist und das bewies er auch in Gent. War das erste Tor noch der guten Vorarbeit von Vierinha zu verdanken, gehörte der zweite Treffer alleine dem Ex-Schalker, der mit einem herrlichen Lupfer seine große Klasse bewies.
Wölfe auch auswärts wieder bissig
In der Bundesliga ist der VfL statistisch das schwächste von 18 Teams, auch in der Königsklasse wurden zwei von drei Partien verloren, doch bei den heimstarken Belgiern bewies Wolfsburg, worauf es in fremden Stadien ankommt: dem Druck des Gegners widerstehen, dann bei Kontern zuschlagen.
Gents tolle Moral
Als es 0:3 hieß, schien Gent auseinanderzubrechen, hatte es doch nur ein Team in 185 Europapokalspielen geschafft, ein 0:3 noch wettzumachen. Doch die Belgier sind darauf spezialisiert, späte Tore zu erzielen und Kums und Coulibaly haben dem Außenseiter noch den Hauch einer Chance bewahrt.