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An diesen Stellschrauben hat Schubert gedreht

Unter Interimstrainer André Schubert blühte Mönchengladbach erneut auf, was dem 44-Jährigen einen Vertrag als Cheftrainer einbrachte. Wir schauen, welche Änderungen er vorgenommen hat.

André Schubert setzt auf Offensivfußball
André Schubert setzt auf Offensivfußball ©Getty Images

Sechs Siege in Folge in der Bundesliga (gefolgt von einem torlosen Remis zuhause gegen Ingolstadt) und der Sprung von Rang 18 auf sechs haben gereicht, um André Schubert die Beförderung vom Interims- zum Cheftrainer beim VfL Borussia Mönchengladbach zu sichern, Arbeitsvertrag bis 2017 inklusive. Da fiel es nicht mehr ins Gewicht, dass auch "Zauberer Schubert", wie ihn die italienische Presse kürzlich nannte, den vorzeitigen Knock-out in der schwierigen Gruppe D der UEFA Champions League mit Sevilla, Juventus und Manchester City nicht vermeiden konnte.

Doch wie gelang dem 44-Jährigen, der zuvor die Reserve der Borussia trainierte und bei seinen Zweitligastationen mit Paderborn und St. Pauli nicht gerade vom Glück geküsst war, solch eine Wende bei der Elf vom Niederrhein hinzulegen? Zunächst einmal bleibt ganz einfach festzuhalten, dass die Mannschaft trotz Rang 18 zweifelsohne über Qualität verfügt, schließlich schloss sie die Vorsaison in der Bundesliga noch auf dem dritten Platz ab. Manager Max Eberl und Schuberts Vorgänger Lucien Favre ist es trotz durchschnittlichem Budget immer wieder gelungen, die Abgänge von Korsettstangen wie Marco Reus oder Marc-André ter Stegen zu kompensieren.

Dann war die Borussia zu Saisonbeginn von Verletzungspech gebeutelt, plötzlich musste Favre mit einer blutjungen Innenverteidigung agieren, die anfangs noch etwas wackelig wirkte. "Sie werden Fehler machen, das wissen wir. Es gibt drei, vier Spieler,wenn die wegbrechen, haben wir ein Problem", hatte Eberl noch vor dem Start der Spielzeit 2015/16 geunkt – und Recht behalten. Mittlerweile sind einige der Verletzten zurück, das hilft natürlich auch. Man munkelt, dass Favre es etwas leid gewesen sei, immer wieder eine neue Mannschaft aufbauen zu müssen und deswegen im September zurückgetreten sei.

Im Grunde nahm Schubert gegenüber Favres Aufstellungen und System keine radikalen Änderungen vor. Unter beiden Trainern spielt die Borussia im Grunde in einem 4-4-2 mit einer Doppel-Sechs, doch einen großen Unterschied gibt es: "Unter Schubert pressen wir erheblich früher und offensiver, wir gehen viel mehr drauf und stehen höher", sagte Granit Xhaka gegenüber UEFA.com und tat dies mit einem Lächeln im Gesicht. Man konnte sehen, dass ihm diese aggressivere und offensivere Gangart behagte. Der Schweizer Trainer Favre war stets vor allem darauf bedacht, dass hinten die Null steht (und machte mit seiner Arbeit aus einem Abstiegskandidaten einen Teilnehmer an der Königsklasse), Schubert verfolgt da einen etwas anderen Ansatz, wie er gegenüber UEFA.com erklärte: "Die Spieler sind gut, das wissen wir. Wir haben versucht, ihnen den Spaß am Fußball und das Selbstvertrauen zurückzugeben."

Personell gab es nur wenige Änderungen: In der Innenverteidigung kann Schubert nun wieder auf je einen erfahrenen Abwehrspieler zurückgreifen, den er im Wechselspiel mit dem Chelsea-Talent Andreas Christensen (19) paart; Lars Stindl, ein torgefährlicher Spielmachertyp, der von Hannover 96 kam und unter Favre auf der Sechs oder den Außen eingesetzt wurde, spielt unter Schubert eine Art hängende Spitze und blühte mächtig auf, während der neue Cheftrainer im defensiven Mittelfeld neben dem unantastbaren Kapitän Xhaka erfolgreich auf den 19-jährigen hochveranlagten Mahmoud Dahoud setzt. Manchmal sind es die kleinen Stellschrauben, die einen großen Unterschied ausmachen.

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