Bester Spieler, Reporter-Meinung: Luis Suárez
Mittwoch, 12. August 2015
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Dank seiner spektakulären ersten Saison in Barcelona sicherte sich Luis Suárez eine Nominierung als Bester Spieler in Europa 2014/15 der UEFA, und unser Reporter Graham Hunter erklärt warum.
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Angesichts des Ausmaßes seines Triumphs ist es durchaus erwähnenswert, darauf hinzuweisen, dass Luis Suárez unter schwierigen, sogar kontroversen Umständen in Barcelona ankam, da er eine viermonatige Sperre absitzen musste.
BESTER SPIELER IN EUROPA DER UEFA
Für einen Fußballer, der von solch einem anspruchsvollen Verein verpflichtet wird – eine einmalige Chance – und dann bis Ende Oktober warten muss, um Spielpraxis zu sammeln und seine Fähigkeiten zu demonstrieren, stellte dies, selbstverschuldet oder nicht, einen Härtetest in Sachen Geduld, Entschlossenheit und natürlicher Begabung dar.
Schnellvorlauf bis zum Ende dieser Geschichte Anfang Juni: Suárez gewann mit Barcelona das Triple und erzielte im siegreichen Endspiel der UEFA Champions League einen Treffer, womit klar ist, dass der Stürmer den Charakter- und Belastbarkeitstest bestanden hatte. Doch die Geschichte der Nummer 9 in der Saison 2014/15 hat noch weitaus mehr zu bieten.
Bemerkenswert ist beispielsweise, dass Suárez bei seinem Debüt, im Clásico im Santiago Bernabéu, den Führungstreffer von Neymar vorbereitete. Was für ein Einstand! Nichtsdestotrotz verlor Barça an diesem Tag gegen Real Madrid sowie auch das nächste Ligaspiel, ehe zu Beginn des neuen Jahres der einzige Sturm in der ansonsten sonnigen Saison Barcelonas auftauchte.
Nach der Niederlage gegen Real Sociedad Anfang Januar hinterließen die folgende Überprüfung der Medien hinsichtlich der Kadernominierung von Luis Enrique und eine einschüchternde Sequenz von anstehenden wichtigen Spielen mehrere Fragezeichen. Suárez machte diesen fast im Alleingang ein Ende.
Der nächste Ligaauftritt des Teams, als man Meister Atlético Madrid im Camp Nou mit 3:1 bezwingen konnte, war richtig gut – angetrieben durch die Energie, Intelligenz und Raffinesse des früheren Stürmers von Nacional, Groningen, Ajax und Liverpool. Nach seinem Tor an diesem Abend traf oder lieferte er Vorlagen – oder beides – in acht der nächsten zehn Ligaspiele, zudem erzielte er den Siegtreffer gegen Real Madrid im zweiten Clásico.
Er brachte Barcelona zum Kochen. Er verschaffte clever Freiräume für Neymar und Lionel Messi, die diese zu nutzen wussten. Er war der torhungrige Stürmer, der uneigennützig auflegte, anstatt selbst abzuschließen. Genauso präsentierte er sich auf internationaler Bühne.
Harte Auslosung? Ja, aber er traf zweimal bei Manchester City und machte aus einem schwierigen Auswärtsspiel ein Vorzeigeprojekt, durch das seine Mannschaft praktisch schon im Viertelfinale stand. Dort musste Barcelona im Hinspiel bei Paris Saint-Germain antreten, wo Suárez erneut zweimal erfolgreich war und den Weg für den Halbfinal-Einzug ebnete.
Geschätzt von seinen Teamkollegen, nur sieben Gelbe Karten in 43 Spielen, Meister in Spanien und Champion von Europa – alles in allem eine Saison, auf die Luis Suárez mächtig stolz sein kann.