Rapid eliminiert Ajax

• Der SK Rapid Wien steht nach einem sensationellen 3:2-Auswärtserfolg beim AFC Ajax im Playoff der UEFA Champions League
• Nach dem 2:2 im Hinspiel brachte Robert Berić die Gäste aus nächster Nähe in der zwölften Minute in Führung
• Louis Schaub legte mit einem abgefälschten Schuss kurz vor der Pause überraschend nach
• Durch den tollen Volley-Treffer von Arkadiusz Milik schöpfte Ajax wieder Hoffnung
• Nemanja Gudelj egalisierte auch zum 2:2. Der Jubel war aber noch nicht verklungen, schon stürzte Schaub Ajax mit einem zweiten Treffer ins Tal der Tränen 

Die Vorzeichen waren durch das 2:2 im Hinspiel klar. Ajax war Favorit, Rapid musste angreifen. Fast ebenso klar waren vorab die Aufstellungen. Bei den Grün-Weißen ersetzte Srdjan Grahovac den gesperrten Stefan Schwab, Louis Schaub kam statt Philipp Schobesberger in die Startelf. Die Niederländer gingen mit Viktor Fischer am linken Flügel ins Rennen.

Das Spiel begann von beiden Seiten überraschend vorsichtig. Mit der ersten richtigen Chance bahnte sich aber gleich die Sensation an. Thanos Petsos spielte den perfekten Lochpass für den aufgerückten Stefan Stangl. Der lieferte die Maßflanke und Robert Berić musste aus wenigen Zentimetern nur noch einnicken (12.).

Danach übernahmen erwartungsgemäß die Amsterdamer die Kontrolle. Die dicht gestaffelte Rapid-Defensive machte ihnen aber das Leben schwer. Ajax hatte viel mehr Ballbesitz, bis auf einen Schuss von Fischer wurde aber kaum Gefahr ausgestrahlt. Die Wiener trauten sich erst nach rund einer halben Stunde wieder aus der eigenen Hälfte – und hatten in der 39. Minute das Glück auf ihrer Seite. Louis Schaub zog vom rechten Flügel geschickt zur Mitte, stark abgefälscht flog sein Schuss aus 18 Metern in die linke Ecke. Keine Chance für Jasper Cillessen.

Ajax stand am Rande des Ausscheidens. Frank de Boer fand in der Pause offenbar aber noch einmal die richtigen Worte, denn sein Team startete ideal in die zweite Hälfte. Mitchell Dijks lieferte die Flanke, Arkadiusz Milik zeigte mit einem Volleytreffer aus 16 Metern sein Können. Ein Super-Tor!

Richtig beflügelt wurden die Niederländer durch das Tor aber nicht. Die Überlegenheit blieb, Möglichkeiten ergaben sich dennoch nur selten. Erst durch einen Patzer in der grün-weißen Hintermannschaft schöpfte Ajax Hoffnung. Ján Novota faustete eine Flanke genau zu Nemanja Gudelj. Die Direktabnahme des Serben fand den Weg ins Netz zum 2:2 (75.).

Die Zeichen standen nicht einmal zwei Minuten auf Verlängerung, denn wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Louis Schaub im gegnerischen Strafraum auf. Mit einem unwiderstehlichen Schuss ins linke Kreuzeck stürzte er Rapid ins Glück. Ajax war gebrochen, Rapid behielt die Nerven und steht mit dem 3:2-Auswärtserfolg im Playoff der UEFA Champions League.

Nach dem Abpfiff war Rapid-Trainer Zoran Barisic sichtlich gezeichnet: "Heute hat alles gepasst. Wir sind überglücklich. Es ist ein großartiger Tag für den ganzen Verein. Gratulation an meine Mannschaft. Die Burschen wissen gar nicht, wie gut sie sind."