Messi kann in Berlin Geschichte schreiben

Mit 27 Jahren ist Lionel Messi bereits dreifacher Gewinner von Europas wichtigstem Pokal. Seine Sammlung von Trophäen und Rekorden ist jetzt schon beeindruckend und nun hat der Argentinier den Blick auf den vierten europäischen Erfolg mit dem FC Barcelona gerichtet - und einen weiteren persönlichen Meilenstein.

Sollte Barças Nummer 10 im Finale am 6. Juni in Berlin ein Tor gegen Juventus machen, wäre er der erste Spieler, der in drei Finals der UEFA Champions League getroffen hat. Zuvor traf er 2009 und 2011 im Finale jeweils gegen Manchester United FC. Wenn er gegen die Bianconeri trifft, wird Messi sowohl Raúl González als auch seinen früheren Mannschaftskameraden bei den Katalanen, Samuel Eto'o, und Cristiano Ronaldo überholen, mit dem er sich die Torjägerkrone teilt.

Lionel Messi (FC Barcelona 2009, 2011)
In seinen früheren Finaleinsätzen in Rom und Wembley trug Messi jeweils mit einem Tor entscheidend bei – ein drittes Tor in drei Einsätzen würde UEFA-Champions-League-Geschichte schreiben. 2009 machte Messi in seinem ersten Finale das wichtige zweite Tor für Josep Guardiolas Mannschaft. Nach einer Flanke von Xavi Hernández ging Messis Kopfball an Edwin van der Sar vorbei ins lange Eck und sicherte Barcelona den 2:0-Triumph.

Der Mann des Spiels im Finale 2011 traf auch in diesem Spiel gegen das Team von Sir Alex Ferguson in London. Sein frühes Tor in der zweiten Halbzeit - ein strammer Schuss aus 20 Metern – brachte Barça wieder in Führung; David Villa traf zum 3:1 für die Katalanen und stellte den Sieg gegen United sicher.

Mit zehn Toren steht Messi gemeinsam mit Ronaldo an der Spitze der Torjägerliste. Ein Treffer, der sein 78. Tor in diesem Wettbewerb wäre, würde ihn zum fünften Mal zum Torschützenkönig machen und bedeuten, dass er der erste Spieler ist, der in allen drei seiner Finaleinsätze ein Tor schoss.

Raúl González (Real Madrid CF 2000, 2002)
Die frühere Toptorjäger in der UEFA Champions League konnte diesen Wettbewerb mit den Königlichen drei Mal gewinnen. Der ehemalige spanische Nationalspieler machte in 144 Einsätzen in der Königsklasse insgesamt 71 Tore und trug maßgeblich zu den Triumphen in Paris und Glasgow bei.

Im Finale 2000 gegen Valencia CF überwand der Stürmer Valencias Torhüter Santiago Cañizares 15 Minuten vor Schluss und krönte so den 3:0-Erfolg. 2002 wurde Raúl zum ersten Spieler, der in zwei UEFA-Champions-League-Endspielen das Tor fand. Er machte den ersten von zwei Treffern beim 2:1-Sieg gegen Hans-Jörg Butt und Bayer 04 Leverkusen, bevor Zinédine Zidane mit seinem Siegtreffer Schlagzeilen machte.

Samuel Eto'o (FC Barcelona 2006, 2009)
"Ich bin kein Experte darin, Wettbewerbe zu gewinnen", behauptete der Kameruner, nachdem er die Trophäe zum dritten Mal hochheben konnte – 2010 mit dem FC Internazionale Milano. Und doch war sein Einfluss bei Barça und Inters internationalen Erfolgen alles andere als gering.

Seine Mannschaft lag 2006 ein Tor zurück, bis er das Comeback der Katalanen durch den späten Ausgleich gegen Arsenal FC in seinem ersten Endspiel einleitete. Schließlich gewann Frank Rijkaards Mannschaft ihren zweiten Titel.

Drei Jahre später hatte der Stürmer, der insgesamt 33 Tore in der Königsklasse erzielte, gegen Manchester United wieder seine Finger im Spiel. Nach nur zehn Minuten traf Eto'o das Tor, nachdem er Nemanja Vidić gekonnt aus dem Weg ging. Im nächsten Jahr war er Teil der Nerazzuri, als diese zum ersten Mal seit 45 Jahren die UEFA Champions League gewinnen konnten, wodurch Eto'o zwei Jahre in Folge das Tripel gewann.

Cristiano Ronaldo (Manchester United FC 2008, Real Madrid CF 2014)
Das portugiesische Phänomen gewann den FIFA Ballon d'Or nach seiner Rekordsaison 2013/14 in der UEFA Champions League zum zweiten Mal in Folge. Sein 17. Tor in dieser Saison – ein Elfmeter in Lissabon – machte Ronaldo zum vierten Spieler, der in zwei verschiedenen Endspielen traf. Nach seinem Sieg 2008 mit United und der Finalteilnahme im folgenden Jahr konnte Ronaldo seine dritte Finalteilnahme genießen: Der 4:1-Sieg gegen den Stadtrivalen Club Atlético de Madrid, der zwölf lange Jahre des Wartens auf 'La Décima' endlich beendete.

Der 30-Jährige fand das Tor auch in seinem ersten Finale, einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Chelsea FC im Jahr 2008. Ronaldo brachte die Red Devils in Führung, bevor die Londoner ausglichen. Obwohl er Uniteds dritten Versuch verschoss, konnte er trotzdem einen dramatischen Erfolg im Luzhniki-Stadion feiern.

Alfredo Di Stéfano (Real Madrid CF 1956, 1957, 1958, 1959, 1960)
Er ist eine Ikone beim zehnfachen Titelträger und war ein essentieller Bestandteil der legendären Mannschaft aus Madrid der späten 1950er und frühen 1960er Jahre. Er hält auch den beeindruckenden Rekord in Endspielen des Pokals der europäischen Meistervereine: Di Stéfano spielte und traf in fünf Endspielen in Folge und schoss die Königlichen zum Sieg in den ersten Jahren des Wettbewerbs. Er teilt sich den Rekord von sieben Toren in Finals mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Ferenc Puskás.