Pleite für Real Madrid in Turin
Dienstag, 5. Mai 2015
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Juventus - Real Madrid CF2:1
Nach Moratas früher Führung gelang Ronaldo der Ausgleich, ehe Tévez nach der Pause vom Elfmeterpunkt den Sieg für die Hausherren sicherstellte.
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• Juve findet gut in die Partie und geht nach acht Minuten durch Álvaro Morata in Front
• Cristiano Ronaldo besorgt in der 27. Minute den Ausgleich für die Gäste
• Reals James Rodríguez trifft kurz vor der Pause per Flugkopfball nur die Latte
• Im zweiten Durchgang wird Carlos Tévez im Strafraum gefoult und besorgt selbst vom Elfmeterpunkt den Siegtreffer
• Das Rückspiel steigt nächsten Mittwoch im Estadio Santiago Bernabéu
Dank einer starken kämpferischen Leistung hat Juventus im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen Real Madrid CF einen 2:1-Sieg eingefahren und kann in acht Tagen in der spanischen Hauptstadt bereits mit einem Unentschieden ins Endspiel einziehen.
Während sich Juve-Trainer Massimiliano Allegri im Mittelfeld überraschenderweise für Stefano Sturaro anstelle von Roberto Pereyra entschied und Arturo Vidal somit hinter den beiden Spitzen zum Einsatz kam, entschied sich Reals Coach Carlo Ancelotti in Abwesenheit von Karim Benzema gegen einen Dreiersturm. Zudem ersetzte der eigentliche Abwehrchef Sergio Ramos den verletzten Luca Modrić im defensiven Mittelfeld.
Wer in diesem spannenden Spiel ein vorsichtiges Abtasten erwartet hatte, wurde ganz schnell eines Besseren belehrt, denn vor allem die Italiener legten los wie die Feuerwehr. Schon in der ersten Minute tauchte Vidal frei vor Iker Casillas auf, vertändelte jedoch das Leder. Zwei Minuten später scheiterte Sturaro aus 20 Metern an Reals Keeper, ehe in der siebten Minute ein Lupfer des früheren Madrid-Stars Álvaro Morata sichere Beute von Casillas war.
Doch nur eine Minute später war es dann soweit: Carlos Tévez wurde im Strafraum angespielt und zog aus zwölf Metern halbrechter Position flach ab; Casillas reagierte prächtig, wehrte das Leder jedoch vor die Füße von Morata ab, der problemlos aus kurzer Distanz zur Führung abstaubte. In der Folgezeit gestalteten die Königlichen die Partie etwas ausgeglichener, wurden zunächst aber nur aus der Distanz gefährlich.
In der zwölften Minute probierte es Toni Kroos aus etwa 25 Metern, doch Gianluigi Buffon lenkte den Ball gerade noch so um den Pfosten. Drei Minuten später zog Isco aus der Distanz ab, aber direkt in die Arme von Buffon, der dann in der 27. Minute nach der ersten gelungenen Offensivaktion der Spanier nichts mehr ausrichten konnte: Dani Carvajal bediente im Strafraum James Rodríguez, der den Ball in die Mitte hob, wo Cristiano Ronaldo – sträflich alleingelassen – aus einem Meter Entfernung zum Ausgleich einköpfte.
Nach gut zehnminütigem Leerlauf hatte Juventus dann in der 41. Minute das Glück auf seiner Seite, als James nach starker Flanke von Isco aus kurzer Distanz per Flugkopfball nur die Latte traf und Marcelos Nachschussaufsetzer auf dem Tor landete. So ging es mit einem gerechten 1:1 in die Pause, aus der Juventus wieder mit etwas mehr Schwung herauskam, und gut zehn Minuten später wurden die Italiener nach einem blitzsauberen Konter mit einem Elfmeter und der neuerlichen Führung belohnt.
Nach Foul von Dani Carvajal an Tévez ließ es sich der Argentinier nicht nehmen und trat selbst zum Elfmeter an, den er in der 58. Minute wuchtig in die Mitte verwandelte. Sechs Minuten später waren die Gäste um eine schnelle Antwort bemüht, hatten aber Pech, dass Ronaldo nach Hackenablage von James in aussichtsreicher Position einen Schritt zu spät kam. Real übernahm nun vollends das Kommando, während die Alte Dame aus Turin ausschließlich darum bemüht war, ihren eigenen Kasten sauber zu halten.
Doch dem Titelverteidiger fiel in der Schlussphase nicht mehr allzu viel ein, so dass Juventus den knappen Sieg über die Zeit rettete und in acht Tagen in Madrid gute Chancen auf den ersten Finaleinzug seit 2003 hat, als man in Manchester dem AC Milan im Elfmeterschießen unterlag.