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Blancs Lehrzeit in Bordeaux

Paris Saint-Germain bereitet sich auf das Viertelfinale vor und wir blicken zurück auf Laurent Blancs Debüt in der UEFA Champions League mit dem FC Girondins de Bordeaux.

Laurent Blanc betreut Bordeaux
Laurent Blanc betreut Bordeaux ©Getty Images

"Ich habe eigentlich nicht an ihn gedacht", meinte Jean-Louis Triaud, Präsident des FC Girondins de Bordeaux, als ein Freund ihm vorschlug, Laurent Blanc als neuen Trainer zu installieren.

Blanc, der sich zuvor umsonst um viele Trainerposten beworben hatte, hatte 2007 quasi aufgegeben. "Als ich dachte, dass ich nie einen Job kriegen würde, kam Bordeaux. Ich bin ihnen sehr dankbar", sagte er später einmal.

Er tauschte einige Spieler aus und verkürzte die Sommerpause, doch seine Reputation als Weltmeister mit Frankreich und sein Credo, dass Fußball Spaß machen muss, halfen dabei, die Spieler auf seine Seite zu bringen. "Obwohl ich Verteidiger war, wollte ich immer den Ball haben", so der 49-jährige Blanc. "Ich wollte, dass mein Team mit dieser Philosophie spielt. Fußball bedeutet, den Ball zu haben, Spielzüge einzuleiten, dem Gegner Probleme zu machen, Tore zu schießen und Risiken einzugehen."

Die Blaupause für Blancs Mannschaften wurde in Bordeaux entwickelt: viel Ballbesitz, ein kompaktes Mittelfeld und auf den Außen Raum für die Außenverteidiger zum Angreifen. Die Defensive wurde ebenfalls nicht vernachlässigt: 17 Mal spielte man in der Saison 2007/08 in der Ligue 1 zu Null.

Nachdem man 2006/07 Sechster in der Ligue 1 geworden war, wurde Girondins in Blancs erster Saison Vizemeister. Er lehnte danach sogar ein Angebot ab, Nachfolger von Carlos Queiroz als Co-Trainer von Sir Alex Ferguson zu werden.

Yoann Gourcuff nach seinem Tor gegen Cluj
Yoann Gourcuff nach seinem Tor gegen Cluj©Getty Images

Am zweiten Spieltag gegen die Roma dominierte man das Mittelfeld und Gourcuff sorgte mit einem Schlenzer für die Führung. Doch das Spiel wandelte sich nach 36 Minuten, als Innenverteidiger Henrique einen Platzverweis erhielt. Blancs Mannschaft hielt dem Druck nicht mehr stand und verlor letztendlich mit 1:3. "Das war der Unterschied zwischen der Roma und uns, einfach die Erfahrung, weniger die Qualität der Spieler", sagte Blanc. In der Tat hatte die Roma gewonnen, ohne dabei sonderlich gut gespielt zu haben.

So machte es Bordeaux dann im Stade Chaban-Delmas gegen Cluj. Der rumänische Meister machte das Mittelfeld mit fünf Mann eng, so dass Blancs Mannschaft nur durch ein Eigentor von Cadú zu einem knappen Heimsieg gelangte. In Rumänien funktioniert das Passspiel der Franzosen besser und am Ende sprang ein 2:1-Sieg heraus.

Blanc und Chelseas Trainer Scolari
Blanc und Chelseas Trainer Scolari©Getty Images

Doch die gewonnene Erfahrung reichte, um 2008/09 nach zehn Jahren wieder französischer Meister zu werden und in der Folgesaison in der UEFA Champions League bis ins Viertelfinale einzuziehen. Blanc bezeichnete das 1:1 in der Gruppenphase bei Juventus als Beweis dafür, dass seine Mannschaft gewachsen war: "Wir wollten Juventus in Turin Probleme bereiten, unsere Stärken ausspielen und vor allem nicht dieses Gefühl der Fragilität haben, das französische Klubs gegen Europas Großklubs so oft haben. In diesem ersten Spiel verloren die Spieler ihre Komplexe."

Eine ähnliche Evolution gibt es auch bei Blancs Pariser Mannschaft. Im dritten Jahr in Folge steht man nun im Viertelfinale, eine Runde zuvor schalteten die Rouge et Bleu Chelsea aus und sahen dabei ganz sicher nicht aus wie eine Mannschaft mit "Komplexen".

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