Bayern-Losglück: "Es gibt unangenehmere Gegner"
Freitag, 20. März 2015
Artikel-Zusammenfassung
Bayern-Trainer Josep Guardiola fand lobende Worte für den kommenden Gegner Porto, insgesamt hat die Viertelfinalauslosung an der Säbener Strasse aber alles andere als Unruhe ausgelöst.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Josep Guardiola hat einen Teil seiner Hausaufgaben schon erledigt: Als Teil der Vorbereitung auf das Achtelfinale gegen den FC Shakhtar Donetsk hatte er deren Partien gegen den FC Porto analysiert und weiß den kommenden Viertelfinalgegner deshalb auch schon gut einzuschätzen.
Der FC Porto verwies hinsichtlich der heutigen Ausgangslage auf das Endspiel von 1987, als man erfolgreich die Außenseiterrolle ausfüllte.
Analyse
• Porto setzte sich im Pokal der europäischen Meistervereine 1987 mit 2:1 gegen die Bayern durch. Der FCB war bei der Partie in Wien bereits in der 25. Minute durch Ludwig Kögl in Führung gegangen, doch 13 Minuten vor dem Ende glich Rabah Madjer mit einem heute legendären Tor aus und nur drei Minuten später avancierte Filho Juary zum Matchwinner für die Portugiesen.
• Bayern hatte derweil in den Viertelfinals 1990/91 und 1999/2000 das bessere Ende für sich. Im ersten Aufeinandertreffen setzte man sich nach Hin- und Rückspiel mit 3:1 durch, neun Jahre später gab es in Portugal ein 1:1, ehe die Bayern im Rückspiel dank eines Last-Minute-Treffers von Thomas Linke mit 2:1 gewannen.
• Das Finale 1987 ist bis heute die einzige von 22 Begegnungen, die Bayern gegen eine Mannschaft aus Portugal verloren hat. Insgesamt gab es 13 Siege, die Bilanz in Portugal steht bei fünf Siegen und sechs Unentschieden.
• Porto ist seit drei Partien gegen deutsche Mannschaften ungeschlagen (auswärts und zuhause). Von den letzten sechs Heimspielen gegen Teams aus der Bundesliga haben sie keines verloren, die letzte Pleite vor eigenem Publikum gab es gegen die Bayern im März 1991.
• Bayern hat alle vier Heimspiele im laufenden Wettbewerb gewonnen und bringt es dabei auf ein Torverhältnis von 13:0.
Stimmen
Josep Guardiola, Bayern-Trainer
Das Los ist das Los. Alle Gegner haben eine spezielle Qualität. Porto und Shakhtar waren in der gleichen Gruppe, also haben wir [in der Vorbereitung auf Shakhtar] schon einige Spiele von Porto gesehen. Porto hat ein großes Team und ein schönes Stadion. Sie sind physisch sehr stark und spielen sehr schnell nach vorne. Im Viertelfinale kann man kein angenehmes Los erwarten.
Philipp Lahm, Bayern-Kapitän
Es gibt sicher unangenehmere Gegner. Aber Porto ist souverän ins Viertelfinale eingezogen und Porto hat seine Klasse schon gezeigt. Wir wollen versuchen, auswärts ein besseres Ergebnis zu erzielen als es im Achtelfinale der Fall war.
Es spielt nicht mehr die große Rolle, ob man zuerst auswärts oder zuhause spielt. Porto ist spielstark, sie stellen sich nicht nur hinten rein sondern sind technisch gut im Spiel nach vorne. Wir werden mehr Ballbesitz haben als der Gegner, also wird es auf unsere Leistung ankommen.
Manuel Neuer, Bayern-Torwart
Ich habe gute Erfahrungen mit Porto gemacht. Die Stimmung in Porto ist sehr heiß. Ich habe die Porto-Fans damals auch erlebt, als sie das Champions-League-Finale 2004 in Gelsenkirchen gegen Monaco gewonnen haben. Da war die Stimmung fantastisch. Mit diesen Zuschauern wird es nicht einfach für uns, aber wir haben schon in vielen Stadien mit unterschiedlichen Atmosphären gespielt und wissen, was uns erwartet.
Vítor Baía, Ex-Porto-Torwart
Bayern gehörte weniger zu den Wunschlosen, aber nichts ist unmöglich. Die Begegnung fängt bei 0:0 an. Als wir das letzte Mal auf Bayern trafen [1987 im Endspiel des Pokals der europäischen Meistervereine] waren wir auch nicht der Favorit und haben trotzdem gewonnen. An einem perfekten Tag mit einem perfekten Spiel ist alles drin.
Fernando Gomes, Porto-Botschafter
Wir haben die Bayern erwischt und jeder weiß, dass es sich hierbei um eine Macht in Europa und im Weltfußball handelt. Sie haben eine großartige Mannschaft mit Topspielern und einem hervorragenden Trainer. Aber wir glauben an unser Projekt. Wir haben Vertrauen in unsere Willensstärke und an unsere junge Mannschaft. Wir sind überzeugt, dass wir in dieser Begegnung ein Wörtchen mitreden können.
Wir haben den unbedingten Willen, eine Runde weiterzukommen. Es gibt keinen Favoriten, der Favoriten wird sich erst über Hin- und Rückspiel herausstellen. Und ich bin überzeugt, dass wir uns über Hin- und Rückspiel durchsetzen können. Wir kennen Bayerns Europapokalgeschichte, aber wir haben selbst auch schon Erfolge feiern können. Wir haben eine junge und ambitionierte Mannschaft, die ihren wahren Wert in diesen beiden Begegnungen unter Beweis stellen kann.