Bayer überzeugt mit Cleverness, Reife und Aggressivität
Donnerstag, 26. Februar 2015
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Der 1:0-Sieg über Atlético war für Bayer viel mehr als nur ein erster Schritt in Richtung Viertelfinale. Es war der Beleg, dass Leverkusen durchaus in der Lage ist, sich auch zu belohnen.
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Es war so, als hätte Bayer 04 Leverkusen nur auf genau so einen Gegner gewartet. Von Beginn an ging Bayer 04 Leverkusen im Duell mit Club Atlético de Madrid voll drauf - ungefähr so, wie man das von der Werkself zu Beginn der Saison gesehen hatte.
Trotz oder gerade wegen der Ergebniskrise in der Bundesliga warf Leverkusen alles in das Achtelfinalhinspiel hinein und machte Atlético das Leben mit aggressiven Zweikämpfen und einem hohen Laufpensum schwer.
Gute Chancen ließen nicht lange auf sich warten, doch - wie schon zuletzt in der Bundesliga - fehlte zunächst das Glück. Ein bezeichnendes Beispiel war der 30-Meter-Hammer von Emir Spahić, der den Winkel nur um Zentimeter verfehlte und stattdessen an die Latte krachte.
Bayer trat spielbestimmend und selbstbewusst auf, einzig das Tor fehlte. Also machte sich zur Halbzeit unter den Zuschauern ein bekanntes Gefühl breit: Hoher Aufwand, wenig Ertrag. Schon in der Gruppenphase, vor allem bei den Niederlagen gegen AS Monaco FC, hatte sich Bayer nicht für das gute Spiel belohnt und stand zu oft mit leeren Händen da.
Doch Bayer überstand die wenigen brenzligen Aktionen - nicht zuletzt dank einem stark parierenden Bernd Leno - und machte auch nach dem Seitenwechsel Dampf. "Wir waren einfach auf den Punkt motiviert und wenn dann die ersten Aktionen passen, gibt das natürlich Selbstvertrauen. Deshalb haben wir auch unser Spiel bis zur letzten Minute durchgezogen und letztlich völlig verdient gewonnen", so Lars Bender.
Und vor allem war Leverkusen dieses Mal auch in der Lage, zumindest eine der guten Chancen in ein Tor umzumünzen. Überragend hätte der Abend aus Bayer-Sicht noch werden können, wenn es zu einem zweiten Tor gereicht hätte.
"Wir wissen natürlich, dass es in Madrid nicht für uns einfach wird, aber wir haben eine gute Chance. Wir haben jetzt eine tolle Ausgangsposition geschaffen und ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch im Rückspiel bestehen können. Wir wollen auf jeden Fall alles in die Waagschale werfen, um in die nächste Runde einzuziehen", erklärte Hakan Çalhanoğlu.
Die Chancen dafür stehen sicher nicht schlecht. Als einziger Bundesligist geht Bayer mit einem Vorsprung in das Achtelfinalrückspiel, auch wenn sich niemand der Illusion hingibt, dass man beim spanischen Meister im Vorbeigehen bestehen kann. Leverkusen blieb zuhause ohne Gegentor und fährt mit dem Wissen nach Madrid, dass ein Auswärtstor vielleicht schon zum Weiterkommen reichen wird.