Austria nicht reif für die Königsklasse?
Mittwoch, 27. November 2013
Artikel-Zusammenfassung
Austria Wien darf in der heurigen Saison erstmals im Konzert der großen europäischen Fußballvereine mitspielen. Die Ausbeute nach fünf Spieltagen ist allerdings eher mager.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Auch wenn schon vor dem letzten Spiel gegen den FC Zenit feststeht, dass der FK Austria Wien im neuen Jahr nicht mehr im Europapokal dabei sein wird, können die Wiener die Königsklasse erhobenen Hauptes verlassen – auch wenn zweifellos etwas mehr drin gewesen wäre, wenn die Austria nur ihre Chancen genutzt hätte.
Los ging es gegen den FC Porto, wo Philipp Hosiner und Co. Gerade in der ersten halben Stunde reichlich Möglichkeiten für einen Treffer hatte – am Ende hieß es 0:1 für das Team von Nenad Bjelica, denn wie so oft galt aber auch hier die Binsenweisheit, dass man die Tore, die man nicht macht, kassiert. So schepperte es im Kasten von Heinz Lindner zehn Minuten nach der Pause – Torschütze Lucho González.
Daniel Royer erklärte nach der Premierenpartie in der UEFA Champions League, dass die violetten Kicker nun Blut geleckt hätten. So ging es für die Wiener nach Russland zum FC Zenit. Aber auch in der zweiten Partie stand am Ende die Null auf der Haben-Seite, zumindest was den Torerfolg anbelangt. Aber auch die Russen blieben torlos und somit gab es für die Gäste aus Österreich einen Punkt. Immerhin: Es war der erste Punkt einer rot-weiß-roten Mannschaft in der Königsklasse - seit zwölf Jahren!
Für die beiden Begegnungen mit Club Atlético de Madrid hatte sich die Austria noch viel fester vorgenommen anzuschreiben. Wenn schon nicht drei Zähler oder zumindest ein Unentschieden gegen den spanischen Tabellendritten aus dem Vorjahr realistisch sein sollten, dann zumindest ein Treffer. Ja nur einer. Nach den Spielen drei und vier der Gruppe G blieb aber auch dieses Ziel für die Veilchen unerreicht. Im Hinspiel in Wien kam Hosiner mit einem Lattenpendler dem Erfolg so nahe wie noch nie zuvor. Am Ende hieß es jedoch 0:3 aus Sicht der Violetten. Nach dem Rückspiel in Madrid trat die Austria gar mit einem 0:4 im Gepäck die Heimreise an.
Vor dem fünften Spiel gegen Porto hatte die Austria zwar einen Punkt am Konto, die Torbilanz war mit 0:8 aber alles andere als positiv. Doch dann sollte es endlich klappen. Als Roman Kinast nach elf Minuten per Fernschuss das erste Tor der Gruppenphase gelang, jubelten die Wiener als ob man soeben die UEFA Champions League gewonnen hätte. Dass Porto noch der Ausgleich gelang – geschenkt! Dass man sich bei Keeper Heinz Lindner bedanken konnte, dass man zumindest dieses 1:1 mit nach Hause nehmen konnte – geschenkt!
Die Austria verhinderte mit viel Kampfgeist, als "Null-Tore-Deppen" in die Geschichte der Königsklasse einzugehen, alles was jetzt noch im letzten Spiel kommt, ist eine feine Zugabe.
Waren die Gegner in dieser nicht wirklich überragenden Gruppe zu stark für die Bjelica-Elf oder war die Austria zu schwach? Oder kam die UEFA Champions League für den Meister 2012/13 einfach noch ein paar Jahre zu früh? Denn, wenn man einen Blick auf den violetten Nachwuchs in der UEFA Youth League wirft, dann stellt man rasch fest, dass die Jungstars der Austria in ihrer Gruppe bestens mithalten können und – anders als ihre Profimannschaft – sogar schon zweistellig auf dem Torkonto sind.