Bjelica freut sich auf Rückkehr nach Madrid
Montag, 28. Oktober 2013
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Austria Wiens Trainer Nenad Bjelica hat einst ein Probetraining bei Atlético Madrid absolviert, vor der Rückkehr mit den Veilchen nach Spanien erinnerte er sich an seine Zeit in diesem Land zurück.
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Am dritten Spieltag war der FK Austria Wien machtlos gegen eine der derzeit stärksten Mannschaften des Kontinents und verlor mit 0:3 gegen Club Atlético de Madrid, am nächsten Mittwoch steht für die Veilchen das Rückspiel bei der Truppe von Diego Simeone auf dem Programm.
Die Austria steht nach drei Spielen in der UEFA Champions League am Ende der Gruppe G und wartet noch auf den ersten Sieg sowie das erste Tor im laufenden Wettbewerb. Trainer Nenad Bjelica muss in Madrid zwar eine Sperre absitzen, aber er hofft, dass sich seine Erfahrung, die er als Spieler in Spanien gesammelt hat, beim Auftritt seiner Mannschaft dort als nützlich erweisen wird.
"In meinen sieben Jahren in Spanien habe ich das meiste über den Fußball gelernt", erklärte der frühere kroatische Nationalspieler, der einst bei Albacete Balompié, Real Betis Balompié und UD Las Palmas unter Vertrag stand. "Ich habe gelernt, wie man in jedem System und jeder Formation spielen muss und was es bedeutet, als Mannschaft aufzutreten. Ich habe gelernt, wie man sich verhält und wie man mit den Medien umgeht, all das brauche ich heute in meinem Trainerjob."
Bjelica absolvierte 1993 ein Probetraining bei Atlético, zu einem Transfer des damaligen Mittelfeldspielers kam es allerdings nicht - was ihn heute noch erstaunt. "Ich war mehrere Wochen bei Atlético, habe ein paar Spiele für die Reservemannschaft gemacht und in einem Spiel sogar drei Tore geschossen", sagte der 42-Jährige. "Ich weiß bis heute nicht, warum sie mich nicht verpflichtet haben. Mit Paulo Futre, Bernd Schuster und Luis García hatten sie damals zwar schon drei sehr starke Ausländer im Kader, aber ich hatte schon erwartet, einen Vertrag zu unterschreiben."
Letztendlich landete Bjelica bei Albacete, doch einige Jahre später folgten die nächsten Erfahrungen mit Atlético. "Ich hatte ein paar tolle Jahre bei Albacete", meinte er. "Als ich den Klub 1996 verlassen habe, war eine meiner Optionen, zu Atlético zu gehen, sie waren damals sehr an mir interessiert. Betis hatte mir aber ein besseres Angebot gemacht, und so landete ich stattdessen in Sevilla."
An den aktuellen Atlético-Trainer Diego Simeone – er gewann mit den Madrilenen als Spieler das Double aus Meisterschaft und Copa del Rey – erinnert sich Bjelica als "aggressiven" und "energischen" Spieler, in den 1990ern standen sich die beiden immerhin vier Mal gegenüber. Im Verlauf der Jahre hat der Kroate immer mehr Hochachtung vor seinem Kollegen gewonnen.
"Wir waren beide Mittelfeldspieler, deshalb sind wir uns auf dem Platz einige Male begegnet", erklärte er. "Wir haben nie viel geredet, aber er war offensichtlich ein großer Spieler, genauso wie er heute ein großer Trainer ist. Ich hab es schon mehrmals gesagt, aber für mich ist Simeone derzeit der beste Trainer der Welt; er gewinnt Titel und weiß, wie man eine Mannschaft auf jede Situation vorbereiten muss."
Der Austria-Coach weiß genau, welch heißer Tanz auf seine Truppe im Vicente Calderón wartet, trotzdem muss der österreichische Vertreter unbedingt etwas holen, wenn man weiter vom Einzug in die nächste Runde träumen will. "Es wird nicht leicht für uns werden, Atlético hat eine herausragende Mannschaft und einen Spitzentrainer", so Bjelica. "Ich freue mich auf meine Rückkehr nach Madrid – vor allem, weil Atlético zu einem schönen Teil meiner Karriere gehört. So lange wir eine Chance haben, haben wir Hoffnung."