Thiago: Bayerns neue Allzweckwaffe ist da
Dienstag, 16. Juli 2013
Artikel-Zusammenfassung
Pep Guardiolas Wunschspieler Thiago Alcántara ist offiziell beim FC Bayern München vorgestellt worden. Der 22-Jährige sprach dabei auch über seine Beweggründe, den FC Barcelona zu verlassen.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Eine Hürde hatte Thiago Alcántara bei seinem Wunsch, "eine neue Herausforderung" anzunehmen, noch zu meistern. Die medizinische Untersuchung dauerte zwar ein wenig länger als geplant, doch dann war der Transfer des spanischen Nationalspielers zum FC Bayern München endgültig perfekt.
Im System von Pep Guardiola soll der 22-Jährige, der für 25 Millionen Euro vom FC Barcelona kommt, die Allzweckwaffe werden. "Thiago oder nichts", hatte der neue Trainer vor einer Woche hinsichtlich weiterer Transfers gesagt und die Vereinsoffiziellen tüteten den Wechsel am Wochenende quasi als verspätetes Antrittsgeschenk dann auch ein.
"München ist eine fantastische Stadt mit einem besonderen Flair. Sie sprudelt auch vor Begeisterung für den FC Bayern", sagte Thiago bei seiner offiziellen Vorstellung, nachdem er Minuten zuvor einen Vierjahresvertrag unterschrieben hatte. "Ich habe mich in Barcelona sehr wohl gefühlt, es war mein Zuhause. Aber ich möchte mich nun einer neuen Herausforderung stellen."
Aufgrund des bereits bestehenden Überangebots an erstklassigen Mittelfeldspielern kam der Wechsel für viele Experten überraschend, nicht jedoch für Bayerns Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge: "Mir hat Qualität noch nie Sorgen bereitet. Es ist ein großer Konkurrenzkampf, aber der ist von uns gewollt. Wir haben das Triple gewonnen und wollen nicht nochmals ein Jahr wie 2002 erleben, als es für uns nach dem Sieg in der UEFA Champions League ein titelloses Jahr gab."
Tatsächlich scheint es mehr als undenkbar, dass dieser Kader mit seiner unglaublichen Breite im nächsten Frühjahr schon auf einer Hochzeit ausgetanzt hat. Insbesondere nun, da Guardiola mit Thiago sein noch fehlendes Puzzlestück bei der Mission Triple-Titelverteidigung bekommen hat, wird man sich dem jeden Sommer gern zitierten Urteil "bester Kader aller Zeiten" wohl kaum entziehen können.
Thiago gab bei der Pressekonferenz zwar zu, in Sachen Deutschkenntnissen noch eine Menge Arbeit vor sich zu haben, der kürzlich zum besten Spieler der UEFA-21-Europameisterschaft gewählte Spanier offenbarte zwischendurch aber auch fließende Englischkenntnisse. Da er in München auch auf seinen langjährigen Mentor Guardiola trifft, schließt er Anpassungsschwierigkeiten aus.
"Wir wissen alle, was Pep für ein Trainer ist. Ich habe schon in der Jugend bei Barcelona unter ihm gespielt und in meiner Karriere noch keinen vergleichbaren Trainer getroffen. Er steckt viel Vertrauen in mich, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich bin hier, um der Mannschaft zu helfen und spiele da, wo mich der Trainer aufstellen möchte."
Sein erstes Markenzeichen in München gab Thiago bereits vor zwei Jahren bei einem Vorbereitungsturnier, unter anderem auch mit zwei Toren bei Barcelonas Sieg gegen die Bayern. Seitdem habe man den Sohn des ehemaligen brasilianischen Nationalspielers Mazinho "auf dem Radar", erklärte Rummenigge, der den Neuzugang in höchsten Tönen lobte: "Er ist vielseitig einsetzbar und wird dem FC Bayern gut zu Gesicht stehen. Unserer Philosophie, dass wir hochtalentierte, junge Spieler zum FC Bayern holen, sind wir mit dem Transfer gerecht geworden."