UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Folas Nagelprobe gegen Dinamo Zagreb

Vor wenigen Monaten gewann CS Fola Esch die erste luxemburgische Meisterschaft seit 83 Jahren, jetzt möchte der Klub von Trainer Jeff Strasser auch in der UEFA Champions League für Furore sorgen.

Stürmer Stefano Bensi von Fola Esch im Nationaltrikot Luxemburgs
Stürmer Stefano Bensi von Fola Esch im Nationaltrikot Luxemburgs ©Getty Images

Vor wenigen Wochen standen die Fans von CS Fola Esch Kopf. 83 Jahre nach dem letzten von bis dahin fünf Meistertiteln triumphierte der älteste Verein Luxemburgs endlich wieder in der nationalen Liga und das ausgerechnet mit einem sensationellen 5:1 beim Lokalrivalen Jeunesse Esch.

Zur Belohnung darf das Team aus dem 30.000-Einwohner-Städtchen Esch an der Alzette nun in der UEFA Champions League mitmischen - zumindest in der Qualifikation. Für den deutschen Offensivspieler Jakob Dallevedove der zweite große Höhepunkt nach dem Titelgewinn. "Das war schon eine tolle Erfahrung", erinnert sich der 25-Jährige, der seit vier Jahren für Fola spielt. "In der Europa-League-Qualifikation habe ich schon gespielt. Da sind wir gegen den schwedischen Verein Elfsborg ausgeschieden", erzählt Dallevedove. "Vor der Auslosung [der Champions League] hatte der Trainer angekündigt, dass wir die Runde überstehen müssen. Mit Dinamo Zagreb haben wir aber einen der schwersten Gegner erwischt", weiß Dallevedove, der in 48 Ligaspielen für Fola 22 Mal erfolgreich war.

Kaum erleichtert werden dürfte die fast unlösbare Aufgabe gegen die Kroaten dadurch, dass Nationalspieler Laurent Jans zumindest für das Hinspiel ausfallen wird und dass Fola sein Heimspiel am Dienstag in Differdingen austragen muss, weil das Heimstadion in Esch nicht den Europapokal-Anforderungen entspricht. Dennoch sollte sich der haushohe Favorit, für den schon Größen wie Zvonimir Boban, Davor Šuker, Luka Modrić und Mario Mandžukić kickten, nicht zu sicher sein, denn der luxemburgische Fußball hatte in den letzten Monaten einige bemerkenswerte Erfolge zu verzeichnen.

Die Nationalmannschaft holte in der FIFA-WM-Qualifikation Unentschieden in Aserbaidschan und in Nordirland und in der Qualifikation zur UEFA Europa League erreichten vor wenigen Tagen FC Differdange 03 und Jeunesse Esch die zweite Runde, nicht zu vergessen der Coup aus der letzten Saison, als F91 Dudelange sensationell dem FC Salzburg den Zutritt zur UEFA Champions League verwehrte.

Während die Kroaten um ihren Abwehrchef, den Ex-Berliner Josip Šimunić, auf reichlich Europapokal-Erfahrung bauen können, sitzt der prominenteste Luxemburger auf der Trainerbank: Jeff Strasser - der Luxemburger Rekordnationalspieler ist in seiner Heimat eine lebende Legende, nicht zuletzt dank seiner erfolgreichen Zeit in der Bundesliga, wo er es auf 194 Einsätze für den 1. FC Kaiserslautern und VfL Borussia Mönchengladbach brachte. Doch er hat seine Schuhe vor zwei Jahren an den Nagel gehängt und versucht nun von der Seitenlinie, seinen Spielern etwas von seiner großen Erfahrung mitzugeben.

Zumindest in Sachen Selbstvertrauen scheint dies gelungen, denn Nationalspieler Stefano Bensi zeigt vor dem kroatischen Serienmeister, der auf seinen verletzten Regisseur Sammir verzichten muss, großen Respekt, aber keine Angst. "Jede Mannschaft hat ihre Schwächen und diese werden wir versuchen, auszunutzen Wir wollen eine Runde weiterkommen. Wenn wir das Konzept verfolgen, das wir in der Vorbereitung einstudiert haben, ist etwas drin. Wir werden uns sehr teuer verkaufen", versprach Bensi, der am Dienstag vorlegen möchte: "Als richtiger Fußballer kann ich mich nicht mit einem Unentschieden zufriedengeben. Nach so einem Duell weiß man immer, wo man auf internationalem Niveau steht."

Eine Frage, die sich derzeit auch jeder Fußballfans in Luxemburg stellt.