Madrid überlebt Galatasaray-Aufholjagd

Die große Überraschung in Istanbul blieb zwar aus, aber zumindest durfte Galatasaray AŞ noch an der Sensation schnuppern. Nach dem frühen Tor von Cristiano Ronaldo führte Real Madrid CF in der Addition mit 4:0 und so schien es, als könne man die Partie auf Sparflamme über die Runden bringen. In der  zweiten Halbzeit brachten Emmanuel Eboué, Wesley Sneijder und Didier Drogba aber nochmals Feuer rein und die Türken brauchten nur noch zwei Tore bis zum wohl größten Fußballwunder der UEFA Champions League, ehe Ronaldo die Königlichen endgültig in das Halbfinale schoss.

Der Portugiese hatte das Ali Sami Yen damit gleich zwei Mal zum Schweigen gebracht. Erstmals gelang ihm dies in der siebten Minute, als er nach Vorarbeit von Sami Khedira und Mesut Özil frei aus kurzer Distanz einschieben konnte. Kurze Zeit später hatte der ehemalige Weltfußballer auch das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an einer tollen Parade von Galas Torwart Fernando Muslera.

Ohne den gesperrten Burak Yılmaz ging bei den Türken im Vorwärtsgang so gut wie gar nichts. Es fehlten ihnen die Ideen, zudem brachte Real trotz der komfortablen Führung auch die nötige Konzentration in der Hintermannschaft auf, um überhaupt nicht erst ins Schwimmen zu kommen. Erst in der 39. Minute musste Diego López, der erneut den Vorzug vor Iker Casillas bekam, gegen Wesley Sneijder eingreifen.

Nach der Pause hatte Ronaldo die Riesenchance zum 2:0, doch irgendwie brachte er es fertig, den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor zu setzen. Dann war Galatasaray an der Reihe, und wie:

Erst wurde Eboué von Sneijder in Szene gesetzt und markierte ein absolutes Traumtor, indem er die Kugel von der Strafraumgrenze mit dem Außenrist in den Winkel zimmerte. Ein wirklich sehenswerter Treffer, der die Galatasaray-Fans aufweckte (57.).

Sneijder vergab danach die ganz dicke Chance auf die Führung, als er nach einem Fehler von Fábio Coentrão frei zum Abschluss kam, machte dies aber in der 70. Minute wieder gut. Mit einer fantastischen Ballannahme tunnelte er Raphaël Varane und stand plötzlich frei vor López, dem er keine Abwehrchance gab. Als Drogba nur 120 Sekunden später nach Hereingabe von Nordin Amrabat mit der Hacke das 3:1 für die Türken markierte, glich das Ali Sami Yen einem Tollhaus.

Der Ivorer traf danach sogar erneut, allerdings aus dem Abseits. Real hatte jetzt kapiert, dass man kurz vor einer Blamage stand, und ging jetzt wieder konzentriert zu Werke. Galatasaray hatte in den Schlussminuten nach der Gelb-Roten Karte gegen Álvaro Arbeloa Überzahl, schaffte es aber nicht mehr, gefährlich vor das Tor der Spanier zu kommen. Stattdessen machte Ronaldo in der Nachspielzeit noch das 2:3 und so darf die Elf von José Mourinho weiter vom zehnten Europapokal-Titel träumen.