1992/93 PSV Eindhoven - AC Milan 1:2: Bericht
Samstag, 21. Juli 2012
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"Die Mannschaft hat heute perfekt gespielt" - Fabio Capello
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Der in der Serie A seit 58 Spielen ungeschlagene AC Milan, für den Marco van Basten zum Start der Gruppenphase gegen IFK Göteborg vier Tore erzielt hatte, ging als haushoher Favorit in das Spiel gegen PSV Eindhoven. Doch am Ende verdankten die Mailänder ihren knappen Sieg nicht den üblichen Verdächtigen wie Van Basten, Jean-Pierre Papin, Daniele Massaro oder Aldo Serena, sondern zwei Spielern aus der zweiten Reihe.
Die Mannschaft von Fabio Capello begann in Eindhoven furios und ging schon bald durch eine niederländische Co-Produktion in Führung. Van Basten setzte sich auf dem linken Flügel gegen Raymond Beerens durch und hob den Ball auf den langen Pfosten, wo Frank Rijkaard aus kurzer Distanz einköpfte.
Rijkaard war der überragende Spieler auf dem Platz, aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Mailänder eine Chance nach der nächsten liegen ließen und den niederländischen Meister so ins Spiel zurückholten. Und der hatte keinen Geringeren als Romário in seinen Reihen, der Brasilianer hatte vor 14 Tagen beim 2:2 gegen den FC Porto noch beide Tore für die PSV erzielt.
In der zweiten Hälfte schien Milan dann ein wenig ins Hintertreffen zu geraten, zumal auch noch Ruud Gullit nach einer Stunde verletzt vom Platz musste. Doch der für ihn eingewechselte Stefano Eranio lieferte keine 120 Sekunden später eine perfekte Flanke auf Marco Simone, der am kurzen Pfosten Torhüter Hans van Breukelen tunnelte.
Doch noch war diese Partie nicht entschieden. Romário lupfte den Ball, mit dem Rücken zum Tor und Paolo Maldini im Nacken, in die Höhe, kontrollierte ihn mit dem Knie und drehte sich mit einer zauberhaften Pirouette um die eigene Achse, um das Leder dann mit Vehemenz unter die Latte zu katapultieren. Doch Milan ließ sich nur kurzfristig beirren und brachte die drei Punkte souverän nach Hause, einzig Van Breukelen und der Pfosten seines Tores verhinderten einen höheren Erfolg der Rossoneri.
"Die Mannschaft hat heute perfekt gespielt", sagte Capello. "Wir hätten den Sack eher zumachen können, aber wir legen die Messlatte auch immer sehr hoch an. Wir haben es jetzt selbst in der Hand, das Finale zu erreichen. Simone war herausragend."
Der 23-Jährige gab sich anschließend äußerst bescheiden. "Ich bin jederzeit bereit, mich auch wieder auf die Bank zu setzen", sagte er. "Wir haben 25 großartige Spieler im Kader und im Sturm gibt es Spieler, die schon den Ballon d'Or gewonnen haben. Unsere Siegermentalität ist unglaublich. Papin hat mir nach meinem Tor als Erster gratuliert, auch wenn er nicht gespielt hat."