Dudelange auf dem Sprung in die Geschichtsbücher

Es war die Sensation am Dienstagabend in den Hinspielen der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League - der luxemburgische Meister F91 Dudelange schlug im Stade Jos Nusbaum den FC Salzburg mit 1:0 und hat plötzlich gute Chancen, die nächste Runde zu erreichen.

Der österreichische Meister war natürlich als der haushohe Favorit ins Herzogtum gekommen, doch die Bullen wurden durch den entscheidenden Treffer in der 75. Minute von Aurélien Joachim mit einem Weitschuss auf die Hörner genommen. Grund zum Jubeln gab es nur für die Amateure aus Luxemburg, denn sie haben Historisches geschafft.

Nachdem sie schon in der ersten Qualifikationsrunde SP Tre Penne aus San Marino mit insgesamt 11:0 geschlagen hatten, folgte nun der dritte Sieg in Folge. Insgesamt haben sie im Europapokal überhaupt erst vier Siege gelandet.

Mit dem 1:0 wurde vielleicht auch der Grundstein gelegt, abermals Geschichte zu schreiben, denn in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League waren sie noch nie. Im vergangenen Jahr wurden sie in der gleichen Phase von NK Maribor aus dem Wettbewerb geworfen. 2005/06 scheiterten sie an einem anderen österreichischen Vertreter, am SK Rapid Wien.

"Wir arbeiten immer hart, um die nächste Runde zu erreichen. Das ist eine Gelegenheit zu zeigen, was wir auf europäischem Niveau drauf haben", sagte General-Sportdirektor Guy Hellers in einem Interview mit UEFA.com. Europa staunt jetzt schon über den kleinen Verein, der hoch hinaus will.

Das war aber eigentlich auch das Ziel der Salzburger. Nach zuletzt drei Teilnahmen an der Gruppenphase der UEFA Europa League sollte endlich der Sprung in die Königsklasse gelingen, was in den letzten sechs Jahren viermal sehr knapp verpasst wurde. Nach dem 0:1 gegen die Mannschaft von Didier Philippe ist es nicht unwahrscheinlich, dass es auch diesmal nicht reichen wird.

"Das war alles andere als ein guter Tag. Gratulation an Düdelingen, das war ein verdienter Sieg“, sagte Trainer Roger Schmidt nach der Niederlage. Nachdem er F91 gegen Tre Penne beobachtet hatte, hatte er noch gewarnt: "Der Gegner hatte zwar nur wenig Qualität, aber man konnte erkennen, dass Düdelingen das Passspiel beherrscht und in Ballbesitz zuschlagen kann."

Nach der Partie musste er anerkennen: "Es gibt nichts zu beschönigen. Wir haben schlecht ins Spiel gefunden und es wurde immer noch schlechter. Wir haben nicht die richtigen Entscheidungen getroffen, einfache Fehler gemacht, das Aufbäumen hat gefehlt. Das Rückspiel ist kein Selbstläufer."

Zumal am nächsten Dienstag in Salzburg auch noch ein wichtiger Mann fehlen wird. Flügelspieler Dušan Švento verletzte sich und musste bereits nach sechs Minuten ausgewechselt werden. "Es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss", bestätigte der Salzburg-Trainer die ersten Befürchtungen. Weiteres Salz in der Wunde von Salzburg!