Di Matteo greift nach den Sternen
Donnerstag, 17. Mai 2012
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Roberto Di Matteo geht mit enorm viel Respekt für den FC Bayern München in das Finale am Samstag, sieht für Chelsea FC aber eine "großartige Gelegenheit", in der bayrischen Landeshauptstadt Geschichte zu schreiben.
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Arrigo Sacchi und Dino Zoff haben Roberto Di Matteo bei seiner fußballerischen Entwicklung und Denkweise laut eigener Aussage am meisten geprägt und am Samstag könnte er selbst in die Fußstapfen dieser Legenden treten.
Sollte Chelsea FC das Endspiel der UEFA Champions League gegen den FC Bayern München tatsächlich gewinnen, wäre es der erste Triumph der Vereinsgeschichte in diesem Wettbewerb und für Di Matteo ein weiteres Argument, den Trainerjob bei den Blues fest zu bekommen.
Doch dabei steht ihm ein FC Bayern im Weg, der alle seine sieben Heimspiele in der Königsklasse in dieser Saison gewonnen hat und dabei auch den frisch gebacken englischen Meister Manchester City FC aus dem Weg räumte.
"Ich kenne viele Leute, die aufgrund des letzten Spiels von Bayern [der 2:5-Pleite im Endspiel des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund] jetzt spekulieren. Aber man kann eine Mannschaft nicht aufgrund eines Spiels bewerten", so Di Matteo, der am 4. März nach der Entlassung von André Villas-Boas zum Interimstrainer der Blues ernannt wurde. "Sie haben eine fantastische Mannschaft mit einigen exzellenten Spielern. Es wird ein ganz schwieriges Spiel. Doch so etwas muss man in einem Champions-League-Endspiel erwarten."
Eines der größten Themen vor dem Finale ist der Heimvorteil der Bayern, aber Di Matteo will sich damit nicht allzu sehr beschäftigen. "Ich bin danach schon gefragt worden, aber ich bin nicht sicher, ob es sich wirklich wie ein Heimvorteil anfühlen wird. Es kann sich in beide Richtungen auswirken. Wenn man es aus einem anderen Blickwinkel sieht, erhöht es für sie vielleicht auch den Druck. Es ist schwierig zu sagen, ob es wirklich ein Vorteil für sie wird."
Bei beiden Mannschaften muss für das Finale improvisiert werden, da Di Matteo wie sein Gegenüber Jupp Heynckes einige gesperrte Spieler ersetzen muss. So ist es für Chelsea unheimlich wichtig, dass die Innenverteidiger David Luiz und Gary Cahill in dieser Woche nach Oberschenkelverletzungen erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren konnten.
"Wir haben einen guten Kader, der es uns ermöglicht hat, in drei Wettbewerben gleichzeitig zu spielen", erklärt Di Matteo, dem John Terry, Branislav Ivanović, Ramires und Raul Meireles gesperrt fehlen. "Wir haben versucht, all unsere Ziele zu erreichen und jeder hat dabei seine Rolle exzellent ausgefüllt. Jetzt werden wir diesen großen Kader wieder einsetzen und ich bin mir sicher, dass alle 100 % geben."
Für erfahrene Akteure wie Petr Čech, Ashley Cole, Frank Lampard und Didier Drogba, die 2008 bei der Final-Niederlage gegen Manchester United FC dabei waren, ist es die zweite Chance, die Königsklasse zu gewinnen. Spielt die bitte Pleite von Moskau, als man erst im Elfmeterschießen verlor, noch eine Rolle in den Köpfen der Spieler?
"Natürlich haben wir uns über das Endspiel unterhalten", verrät Di Matteo, "aber es liegt in der Vergangenheit. Es war eine großartige Möglichkeit, den Wettbewerb zu gewinnen, jetzt haben wir die nächste davon. Wir sind sehr glücklich darüber, uns in diese Position gebracht zu haben und werden alles tun, um diese Chance auszunutzen."