Heynckes lobt Bayerns Kadertiefe

Jupp Heynckes, Trainer Bayern
Wir haben konzentriert gespielt, trotz der vielen Spiele, die wir momentan absolvieren müssen. In der ersten Halbzeit hat uns Manuel Neuer einige Male gerettet. Doch danach sind wir stark zurückgekommen und haben den Sieg am Ende auch verdient. Marseille war nicht umsonst im Viertelfinale, die haben mit drei Stürmern gespielt und noch einmal alles versucht. Schließlich haben die mit Dortmund und Inter Mailand auch schon starke Gegner geschlagen.

Ich habe heute in der Spielersitzung gesagt, dass wir vor der Saison sehr zufrieden gewesen wären, wenn man uns gesagt hätte, dass wir jetzt noch in allen drei Wettbewerben alle Chancen haben. Aber ich weiß auch, dass am Schluss etwas Greifbares da sein muss. Bisher ist das ein großer Erfolg für die Mannschaft und den Klub.

Rotation ist unabdingbar, wir müssen die Kräfte dosieren, wir haben ein Riesenprogramm vor uns. Arjen Robben hatte Muskelbeschwerden, Doktor Müller-Wohlfahrt hat davon abgeraten, ihn spielen zu lassen.

Vor uns liegen noch so viele wichtige Spiele, da brauchen wir alle Spieler. Man hat heute an Ivica Olić gesehen, wie wichtig es ist, dass man solch einen Stürmer wieder motiviert und dass er Spielpraxis bekommt und auch Erfolge hat. Das war heute ganz wichtig, so dass er in den nächsten Spielen wieder eine Alternative ist.

Wenn heute das Finale gewesen wäre, hätten höchstwahrscheinlich Gomez und Robben gespielt, auch wenn bei Robben das Risiko sehr groß gewesen wäre. Gomez war fit. Wir haben jetzt schwierige Spiele vor uns, wenn ich da nicht rotiere, dann geht uns nachher die Luft aus.

Die Spiele gegen Real werden natürlich Highlights. Es gibt ja eine Bayern-Historie gegen Madrid, die ja auch sehr positiv ist. Die zwei spanischen Klubs sind uns vielleicht, nein bestimmt noch etwas voraus. Aber in zwei Spielen kann man auch Real Madrid bezwingen.  

Didier Deschamps, Trainer Marseille 
Wenn man ausscheidet, ist das immer enttäuschend. Jetzt müssen wir uns körperlich und psychologisch davon erholen. Heute haben wir alles getan, was ging, aber es gibt nachvollziehbare Unterschiede zwischen unserer Mannschaft und der der Bayern. Wir hätten in jedem Spiel 100 Prozent unseres Niveaus abrufen und auf ihre Fehler hoffen müssen, damit es besser für uns gelaufen wäre. Das ist offensichtlich nicht der Fall gewesen.

Zur Halbzeit habe ich meine Spieler nicht aufgefordert, vier Tore zu schießen. Wir mussten unseren Stolz und unsere Ehre in den letzten 45 Minuten demonstrieren. Natürlich haben wir versucht, noch zu treffen, aber wir mussten sie auch davon abhalten, einfach so weiterzuspielen.