Neuer über Bayern, Schalke und das Titelrennen
Donnerstag, 19. Januar 2012
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Sechs Monate nach seinem Wechsel vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München sprach Manuel Neuer mit UEFA.com über das enge Titelrennen in der Bundesliga und nimmt Stellung zu den Vor- und Nachteilen der Rotation.
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Vor dem Auftakt der Bundesliga-Rückrunde hat Manuel Neuer mit UEFA.com über mögliche Titelkonkurrenten gesprochen. Zudem verrät der Nationaltorwart, ob er noch an seinem Ex-Klub FC Schalke 04 hängt und welche Veränderungen Trainer Jupp Heynckes insbesondere in der Abwehr vorgenommen hat.
Wie waren die ersten sechs Monate beim FC Bayern, wie sehr unterscheidet sich hier das Umfeld im Vergleich zu Schalke?
Manuel Neuer: Es ist ungefähr ähnlich. Ich habe den Beruf nicht gewechselt und der größte Unterschied besteht vielleicht darin, dass ich offen über Titel sprechen kann, auch den Gewinn der UEFA Champions League. Bayern ist international öfters dabei als Schalke, so dass ich den Schritt nicht bereut habe.
Schalke-Boss Clemens Tönnies hat während Ihrer Zeit auf Schalke erzählt, dass Vladimir Putin ein großer Fan von Ihnen ist. Wussten Sie davon?
Neuer: Ja ich wusste darüber Bescheid, aber ein Clemens Tönnies oder ein Vladimir Putin leben ja nicht das Leben des Manuel Neuer. Ich muss die Entscheidungen für mein Leben treffen und deshalb habe ich so gehandelt.
Sprechen wie ein wenig über das Spiel am Freitag gegen Mönchengladbach...
Neuer: Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns und wissen aber natürlich auch, dass Gladbach eine starke Hinrunde gespielt hat. Auswärts wird uns dort sicher alles abverlangt und deshalb müssen wir hochkonzentriert an die Sache rangehen.
Ist Dortmund eigentlich der einzige realistische Titelrivale in der Bundesliga, oder kann auch Schalke noch ein Wörtchen mitreden?
Neuer: Es ist nicht nur Dortmund, da spielen auch andere Mannschaften eine Rolle. Auch Schalke gehört dazu, weil sie eine gute Hinrunde gespielt haben. Wir dürfen keine Mannschaft unterschätzen, im Großen und Ganzen liegt es aber nur an uns.
Wie sieht es mit den Chancen in der UEFA Champions League aus, muss man dort darauf hoffen, dem FC Barcelona möglichst lange aus dem Weg zu gehen?
Neuer: Das können wir natürlich nicht beeinflussen, wir müssen erstmal schauen, dass wir gegen den FC Basel weiterkommen. Losglück gehört dazu, irgendwann bekommen wir einen Kracher und dann kommt es auf die Tagesform an.
Glauben Sie, dass es in der Welt des Fußballs möglich ist, Fan von Schalke zu sein und gleichzeitig für den FC Bayern zu spielen?
Neuer: Ich habe nicht gesagt, dass ich momentan Fan von Schalke bin. Ich halte zu den Jungs, mit denen ich früher gespielt habe. Ich will natürlich, dass Schalke auch erfolgreich ist, weil ich da fast 20 Jahre gespielt habe und fast jeden Mitarbeiter kenne. Deshalb sehe ich lieber Schalke als Dortmund vorne.
Letztes Jahr hatte Bayern enorme Probleme in der Defensive. Was hat Jupp Heynckes gemacht, um dies zu verbessern?
Neuer: Es war wichtig, dass wir eine Serie mit zehn Spielen ohne Gegentor gestartet haben. Wir haben anders gedacht und die Spieler denken mit Mario [Gomez] angefangen nur daran, den Ball so schnell wie möglich zurückzuerobern. Vielleicht wurde früher anders gedacht, wichtig war nur, dass wir den Kasten hinten sauber halten und vorne können wir immer Tore schießen.
Jupp Heynckes hat im Verlauf der Hinrunde öfters rotiert und ließ auch immer eine andere Besetzung in der Abwehr ran. Macht Ihnen dies als Torwart etwas aus?
Neuer: Es ist am Anfang der Saison gut gegangen und wir haben ordentlich gespielt. Wenn gewechselt wurde, ging es nahtlos so weiter. Wir haben die Qualität in der Mannschaft, dass es so erfolgreich geht. Ich denke aber, dass eine eingespielte Mannschaft immer erfolgreicher ist als eine, bei der viel getauscht wird.