Silva will alles mit City

David Silva ist mittlerweile in seiner neuen Heimat zuhause. Er bewohnt in der Nähe von Manchester eine elegante Villa, und nach dem Training schaut er im Supermarkt vorbei, spaziert durch die Gänge und kauft sich Brathähnchen und Gemüse. Er liebt die relative Anonymität, ein Gegensatz zu seinem Leben in Valencia, wo er das Gefühl hatte, sich ständig in einem Schaufenster zu befinden.

Er mag ein bescheidenes Leben führen, aber der Mittelfeldspieler arbeitet für den wohl reichsten Klub der Welt. Nach drei Jahren intensiver Investitionen bei Manchester City FC war die Qualifikation für die laufende UEFA Champions League ein weiterer wichtiger Schritt nach vorn für den Verein, für Trainer Roberto Mancini und für den Klubbesitzer, die Abu Dhabi United Group. "Die UEFA Champions League ist gewiss das, wo wir sein wollen und das Niveau, das wir uns zum Ziel setzen", sagte Silva.

Für Silva und Manchester City kam in der vergangenen Saison der Wendepunkt. Nach einem unbeständigen Beginn gewann City den FA Cup und landete in der Premier League auf Platz drei. "Das war eine Schlüsselsaison für uns. Wir haben unseren ersten Pokal seit 35 Jahren gewonnen und uns für die Champions League qualifiziert und damit einen Platz unter den besten Mannschaften in Europa beansprucht", sagte Citys Nummer 21.

Der 45-fache spanische Nationalspieler weiß, dass man mehr braucht als nur eine Gruppe talentierter Spieler, um ganz vorn mitspielen zu können. Am wichtigsten ist eine Siegermentalität: "Wir halten hier mit der Elite mit, und das ermöglicht es uns, Siegertypen anzuziehen. Diese Spieler wissen, wie man gewinnt, gewinnen muss, und nichts anderes zu akzeptieren. Sieger glauben nicht an das Schicksal, so wie es andere tun. Sie können nicht einfach eine Niederlage akzeptieren.."

Der 25-Jährige hat seinen Spielstil an die englische Art und Weise angepasst, nun wird er als einer der besten offensiven Mittelfeldspieler in Europa gesehen. "Der größte Unterschied ist das Spiel selbst. Fußball ist viel direkter als in Spanien - nicht nur in Sachen Taktik oder Stil , sondern bezüglich der gesamten Herangehensweise. Selbst wenn man 2:0 gewinnt, treiben die Fans die Mannschaft an, den Ball nach vorn zu bringe, um ein drittes Tor zu erzielen.

Dieses direktere Spiel war eine Hürde, die Silva überwinden musste. Er musste sich auch gegen das Vorurteil zur Wehr setzen, dass ein Spieler von der Statur eines Schwergewichtsboxers zu sein hat, um in der Premier League im Mittelfeld ein Duell gewinnen zu können. Denn mit 1,70 Meter ist er genauso groß wie Lionel Messi.

"Das wird jetzt ein wenig einfacher für mich", sagte der ehemalige Spieler von Valencia CF. "Wenn man Erfahrungen in zwei Ligen gesammelt hat, dann lernt man, sich anzupassen. Man holt sich das Best aus jeder Kultur. Man passt sich an das Tempo in der Premier League an und kombiniert es mit den spanischen Instinkten."

Silva mag lieber über die Mannschaft reden als über sich selbst. "Wir müssen auf dem aufbauen, was wir bereits erreicht haben und uns verbessern, und wir müssen uns als Mannschaft entwickeln", sagte er. "Natürlich machen wir es in der Champions League gut, unser Ziel sollte es sein, sie zu gewinnen. Warum nicht? Das steht doch außer Frage."

Das komplette Interview mit David Silva können Sie in der neuesten Ausgabe von Champions, dem offiziellen Magazin der UEFA Champions League, nachlesen.