Ribéry mit Bayern im Hoch
Montag, 28. November 2011
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In der UEFA Champions League hat der FC Bayern München problemlos das Achtelfinale erreicht, in der Bundesliga ist der Rekordmeister oben mit dabei. Franck Ribéry sagt dem Magazin Champions, wo die Gründe liegen.
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Von Zinédine Zidane wurde er als "das Juwel des französischen Fußballs" beschrieben. Franck Ribéry ist einer der aufregendsten Charaktere im Fußball. In einem Exklusivinterview mit Champions, dem offiziellen Magazin der UEFA Champions League, erklärt der Flügelspieler des FC Bayern München, warum er sich derzeit so wohlfühlt in der bayerischen Landeshauptstadt.
Champions: Was mögen Sie lieber: Tore schießen oder sie vorbereiten?
Franck Ribéry: Ich bevorzuge es, Vorbereiter zu sein. Auch glaube ich, dass ich mich in dieser Rolle verbessert habe. In der Vergangenheit habe ich manchmal meine eigenen Chancen nicht gut genutzt, weil ich unsicher darüber war, was zu tun sei - selber zu schießen oder zu passen. Ich sehe mich selbst als Vorbereiter, und wenn das in einem Tor mündet, fühlt sich das für mich genauso gut an. Vielleicht fehlt mir der richtige Torinstinkt.
Champions: Haben Sie in Ihrer Kindheit Idole gehabt?
Ribéry: Einzelne Spieler? Nein. Ich dachte immer, dass Marseille großartig war. Jean-Pierre Papin und die anderen, die haben mich begeistert.
Champions: Wer ist momentan der beste Offensivspieler der Welt?
Ribéry: Lionel Messi ist die Nummer eins. Cristiano Ronaldo, Xavi, Wayne Rooney, Arjen Robben. Kann ich mich mit Messi vergleichen? Es gibt einige Ähnlichkeiten in unserem Spiel. Wir sind beide schnell und trickreich. Und wenn ich mich gut fühle, dann kann ich etwas bewirken.
Champions: Wie weit sind die Bayern noch entfernt vom FC Barcelona und Real Madrid CF?
Ribéry: Barcelona setzt die Maßstäbe. Real hat ein sehr, sehr gutes Team. Aber wir haben Boden gutgemacht und sind näher an die Spitze herangerückt.
Champions: Wird Bayern die Bundesliga wieder dominieren?
Ribéry: Ob Sie es Dominanz oder sonst wie nennen, im Klub herrscht eine gute Atmosphäre. Wir haben Spaß und das findet seinen Ausdruck in guter Spielweise.
Champions: Erwarten Sie, dass Sie durch die Liga marschieren?
Ribéry: Wenn man für Bayern spielt, dann wird man an die Klubstandards und Anforderungen herangeführt. Aber durch die Liga marschieren? Die Saison ist lang und es kann eine Menge passieren. Aber eine Sache ist sicher: wir wollen am Ende ganz oben stehen, wenn möglich.
Champions: Hat Bayerns Auferstehung etwas mit Jupp Heynckes zu tun?
Ribéry: Ich komme mit ihm brillant zurecht. Ich fühle sein Vertrauen, seine menschliche Art. Er redet eine Menge mit uns, und das macht meinen Kopf für den Platz frei. Dazu kommt, dass ich über die Geburt meines Sohnes unglaublich glücklich bin. Und wenn ich glücklich bin, dann sieht man das auf dem Platz.
Champions: Was hat sich bei den Bayern verändert?
Ribéry: Grundsätzlich verteidigt jeder, jeder greift an. Da gibt es ein Gefühl der Einheit, das uns Stabilität verleiht. Wir sind gut organisiert, und wir genießen die Freiheit, die uns der Trainer gibt.
Champions: Die beeindruckende Frühform hat zu hohen Erwartungen geführt ...
Ribéry: Man kann es sich nicht erlauben, die Form erst langsam zu finden, besonders nicht in der Champions League. Wir haben das erste Spiel verloren, daheim gegen Mönchengladbach, aber wir sind nicht in Panik geraten.
Champions: Im neuen System müssen Sie auch verteidigen. Können Sie damit umgehen?
Ribéry: Wenn ich wirklich fit bin, wie es derzeit ist, gehe ich mit zurück und habe genug Kraft, vorn effektiv zu sein. Es ist gut, auf meinem Flügel in Philipp Lahm einen stabilen Partner zu haben. In der vergangenen Saison haben wir auf dieser Position oft gewechselt, und das war nicht einfach.
Champions: Sehen wir den besten und glücklichsten Ribéry aller Zeiten?
Ribéry: Schwer zu sagen. Aber ich denke, dass das die beste Zeit meines Lebens sein könnte. Ich brauche eine positive Atmosphäre, um gut zu spielen. Fußball ist Spaß. Ich habe und brauche Spaß, wenn ich spiele. Den gibt mir Heynckes.
Champions: Sie hatten auf und außerhalb des Platzes schwierige Zeiten. Was haben Sie daraus gelernt?
Ribéry: Das Wichtigste ist, die richtigen Schlüsse zu ziehen, sodass man beim nächsten Mal, wenn die Dinge nicht so gut laufen, damit besser umgehen kann. Ich konzentriere mich auf den Fußball und die Familie. Das macht mich glücklich.
Champions: Können Sie sich vorstellen, noch lange bei den Bayern zu bleiben?
Ribéry: Definitiv. Meine Familie fühlt sich hier wohl und ich auch. Und mein Sohn ist ein Bayer. Wenn ich glücklich bin, sind es meine Fans auch. Sie spüren das und sie haben mich immer enorm unterstützt.
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