Das perfekte Trikot
Mittwoch, 21. September 2011
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Trikot, Stutzen, Hosen. Die Arbeitskleidung eines Fußballers bestand schon immer aus diesen drei Elementen. Champions - das offizielle Magazin der UEFA Champions League - zeigt Ihnen die neuesten Entwicklungen.
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Trikot, Stutzen, Hosen. Die Arbeitskleidung eines Fußballers bestand schon immer aus diesen drei Elementen. Eine Art von Uniform, die auch die Fans willig überstreiften, um ihre Verbundenheit mit ihrem Klub zu demonstrieren. Schnürbändchen, Kragen und Ärmelaufschläge kamen und gingen, entsprechend den jeweils vorherrschenden Moden. Die Hosen wurden kürzer und länger, die Trikots weit oder hauteng. Doch im Großen und Ganzen hat sich dem äußeren Anschein nach nicht viel verändert.
Große Neuerungen kamen dagegen aus den Fabriken. Als Miguel Muñoz 1956 den Europapokal in die Höhe stemmte, wurden die Trikots noch aus strapazierfähiger Baumwolle gefertigt. Schön warm im Winter oder in Nordeuropa, aber auch erträglich, wenn die Sonne hervorlugte. Später folgten wesentlich leichtere Baumwollvarianten und, heute, intelligente Fabrikate: atmungsaktive Materialien, die auch mithelfen, die Leistungen der Spieler zu verbessern.
Die sind jedenfalls von den Fortschritten begeistert. Der ehemalige Münchner und heute AC Milan-Mittelfeldspieler Mark van Bommel etwa sagt: "Wir bekommen immer wieder neue Produkte. Selbst wenn die nur um ein Prozent besser sind als ihre Vorgänger, könnte es am Ende den Unterschied ausmachen. 1990 trug ich in meiner Jugendmannschaft wirklich dicke Trikots mit langen Ärmeln. Die einzige Möglichkeit, kurze Ärmel zu haben, war, die langen abzuschneiden. Heute ist es sehr angenehm, dass selbst kurzärmelige Trikots die ClimaCool- und ClimaWarm-Technologien haben, damit du es im Winter warm und im Sommer kühl hast."
Genau so wichtig wie das Material ist aber auch das Design, das ja die Fans zum Kauf anregen soll. Die legendären Trikots von Liverpool FC, FC Barcelona und Real Madrid CF sieht man noch heute in der ganzen Welt. Milan gewann sechs Mal den Europapokal im weißen Auswärtstrikot, das für die Fans längst zum "maglia fortunata" - Glückstrikot - geworden ist.
Längst laufen die Vorbereitungen für das neue Milan-Trikot, das 2012 auf den Markt kommen soll, auf Hochtouren. Von ersten Entwürfen bis zur Serienreife vergehen rund 18 Monate. "Wir arbeiten vom ersten Entwurf bis zum fertigen Endprodukt eng mit allen Beteiligten zusammen", sagt David Bremond, Konzeptmanager von adidas. "Wir sprechen auch mit der UEFA, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten zufrieden sind."
Dann werden die ersten Prototypen vorgestellt. Bei Milan legt man Wert auf ein Feedback von Spielern und Offiziellen. Es gibt Praxis-Tests und sobald die Spieler und der Klub zufrieden sind, geht das Trikot zurück zu Bremond, der für die endgültige Produktion grünes Licht gibt. Jeder Spieler hat seine persönlichen Vorlieben: Lange oder kurze Ärmel? Wie sollen die Hosen gestaltet sein? Van Bommel erinnert sich mit Grausen an die Zeit der super kurzen Hosen: "Diese sehr kurzen adidas-Hosen mit den drei Streifen und dem V-Ausschnitt an der Seite! Jetzt haben wir welche, die fast bis zum Knie reichen. Ich bevorzuge die längeren, aber das ist natürlich Geschmackssache."
"Das Milan-Trikot hat ein einzigartiges Design", erklärt Bremond. "Jede Saison stehen wir vor der Herausforderung, neue Konzepte zu entwerfen, die der Tradition gerecht werden, aber auch den modebewussten Fans gefallen." Eine schwere Aufgabe. Diese Saison erinnert das Milan-Trikot an die Uralt-Ausgabe von 1901. Bremond erläutert. "Die Inspiration kommt aus vielen Quellen – 2011/12 haben wir die Ideen von Fans, Spielern, dem Klubmuseum, der Stadt Mailand und dem Land Italien aufgenommen."
"Natürlich freut es die Spieler, wenn sie ein schönes Trikot tragen", sagt Van Bommel. "Deswegen helfe ich auch gerne beim Entwurf mit!" Van Bommel gewann die UEFA Champions League einst im blau-roten Trikot des FC Barcelona. Die Fans der Rossoneri hoffen nun, dass er dies im Mai im rot-schwarz des AC Milan wiederholen wird.
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