2004/05 PSV Eindhoven - AC Milan 3:1: Bericht
Donnerstag, 7. Juli 2011
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"Milan litt wieder am La-Coruna-Syndrom" - Gazzetta dello Sport
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Wohl nur wenige hatten nach einem souveränen 2:0-Hinspielerfolg erwartet, dass der AC Milan um den Einzug ins Finale der UEFA Champions League 2005 nochmals richtig zittern musste.
Laut Gazzetta dello Sport handelte es sich um das "La-Coruna-Syndrom" welches seinen Ursprung zwölf Monate davor fand. Nachdem Milan das Viertelfinal-Hinspiel gegen RC Deportivo La Coruña mit 4:1 gewonnen hatte, kamen sie im Rückspiel mit 0:4 unter die Räder. "Die Symptome" seien nach Meinung der Gazzetta "schwache Beine, Angst in den Augen und die Unfähigkeit, das zu tun, was sie normalerweise problemlos beherrschen".
Für Carlo Ancelotti wurden diese Probleme im Spiel gegen Eindhoven nur allzu deutlich. Nachdem die Niederländer bereits gegen Ende des Hinspiels eine starke Leistung gezeigt hatten, starteten sie im Rückspiel umso motivierter und Milan zeigte sich schnell verwundbar. Während Paolo Maldini wegen einer Kopfverletzung draußen behandelt werden musste, schlugen die Gastgeber eiskalt zu. Park Ji-Sung und Jan Vennegoor of Hesselink hebelten mit einem schönen Zusammenspiel das komplette Mittelfeld der Rossoneri aus, und Park platzierte den Ball dann mit einem Linksschuss vorbei an Dida im Tor.
Der brasilianische Schlussmann kassierte damit sein erstes Gegentor seit dem 4. Spieltag und es schien so, als sollte es nicht das letzte sein, denn die PSV spielte weiterhin mutig nach vorne. Milan hatte es zunächst nicht eilig und hoffte auf Konter durch Andriy Shevchenko. Doch die Gäste gingen damit ein hohes Risiko. Vennegoor of Hesselink traf nur den Pfosten, und auch Wilfred Bouma und Phillip Cocu hatten die Chance, den Gleichstand herzustellen.
In der 65. Minute war es dann aber soweit. Vennegoor of Hesselink stocherte den Ball zu Lee Young-Pyo, der nach einem schönen Sprint an der Seitenlinie den mitgelaufenen Cocu in der Mitte bediente. Die PSV war wieder da und die Spieler stellten sich bereits auf die Verlängerung ein, als Kapitän Massimo Ambrosini in der Nachspielzeit vor dem Tor der Gastgeber auftauchte und nach Flanke von Kaká verkürzen konnte.
Obwohl Cocu die Niederländer im direkten Gegenzug wieder zwei Tore in Führung schoss, reichte es nicht zum Einzug ins Finale gegen Liverpool FC. "Milan erkrankte wieder am Syndrom", titelte die Gazzetta, "aber Ambrosinis Tor in der Nachspielzeit war das perfekte Gegenmittel." Doch die Krankheit sollte im Finale erneut ausbrechen - dieses Mal aber mit fatalen Folgen.