1998/99 Juventus - Manchester United FC 2:3: Bericht
Mittwoch, 13. Juli 2011
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"Unglaublich, einfach unglaublich. Ein fantastischer Sieg" - Andrew Cole
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Obwohl Manchester United FC eigentlich schon am Abgrund stand, hatten sie einen Vorteil gegenüber Juventus - nämlich Roy Keane.
Es schien, als hätte United einen Mann mehr auf dem Feld, denn der Mittelfeldspieler aus der Republik Irland war einfach überall zu finden. Während er gerade noch einen eigenen Angriff einleitete, biss sich Juve im Gegenzug die Zähne an ihm aus.
Nachdem United ein paar Jahre zuvor noch als "Kindergartenmannschaft" betitelt worden war, hatten sich die Spieler aus der eigenen Jugend mittlerweile hervorragend entwickelt. Nach einem 1:1 im Hinspiel geriet man im Rückspiel aber schnell mit 0:2 in Rückstand und fiel wieder dem kindlichen Verhalten zum Opfer.
Filippo Inzaghi richtete mit seinem unglaublichen Killerinstinkt bereits frühen Schaden an. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, da schüttelte der Italiener seinen Bewacher Gary Neville ab und drückte den Ball nach Vorarbeit von Zinédine Zidane aus kurzer Entfernung über die Linie. Kurze Zeit später gelang ihm sein zweiter Treffer, sein Schuss aus einem unglaublichen Winkel wurde von Jaap Stam unhaltbar abgefälscht und senkte sich über Peter Schmeichel ins Tor.
United brauchte nun plötzlich zwei Tore, aber sie hatten ja noch Keane, der kein Spiel einfach so verloren gab. Nach 24 Minuten zeigte der Ire ein gekonntes Timing bei einem Eckball von David Beckham und köpfte die Red Devils wieder in Schlagdistanz. Angelo Peruzzi im Tor der Gastgeber war chancenlos.
Unglücklicherweise handelte er sich nach einer guten halben Stunde eine Gelbe Karte ein, die ihn im Finale zum Zuschauen verdammte. Keane versteckte sich danach aber keineswegs, er war sogar noch motivierter, das Spiel zu drehen. Und seinem Team gelang nur wenige Minuten später der Ausgleich. Dwight Yorke löste sich geschickt von seinem Bewacher und köpfte den Ball nach Vorlage von Andrew Cole im Fallen vorbei an Peruzzi.
Yorke traf kurz vor der Pause noch das Aluminium, doch Juve kam in den zweiten 45 Minuten zunächst besser ins Spiel. Inzaghi, über den Sir Alex Ferguson einst sagte, "er wäre im Abseits geboren", traf erneut, doch dieses Mal eben genau aus einer solchen Abseitsposition.
United bekam den Fuß dann aber endlich wieder ins Spiel, doch Denis Irwin traf nur den Pfosten, mittlerweile schon zum zweiten Mal. Kein Problem, denn sieben Minuten vor dem Ende tanzte Yorke die Hintermannschaft von Juve aus, und bevor er von Peruzzi gestoppt werden konnte, legte er den Ball auf den mitgelaufenen Cole, der in das leere Tor einschieben konnte.
Für die zahlreich mitgereisten Fans gab es ob des ersten Einzugs in ein großes europäisches Finale seit 31 Jahren nun kein Halten mehr. Konnte es nach dem Sieg über Juventus überhaupt noch besser kommen? Selbst ohne Keane, es kam noch besser.