Neuer greift mit Schalke nach den Sternen
Montag, 25. April 2011
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Beim Finale 2004 in Gelsenkirchen war Manuel Neuer noch Balljunge, jetzt will er mit dem FC Schalke 04 die Chance nutzen und gegen Manchester United ebenfalls ins Endspiel einziehen.
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Als Gelsenkirchen zum letzten Mal ein wichtiges Spiel in der UEFA Champions League erlebte, war Manuel Neuer noch Balljunge. Er erlebte mit großen Augen mit, wie der FC Porto das Finale 2004 gegen den AS Monaco FC gewann.
Am Dienstag steht der deutsche Nationaltorhüter im Mittelpunkt, wenn er mit seinem FC Schalke 04 im Halbfinal-Hinspiel auf Manchester United FC trifft.
In den letzten sieben Jahren ist im Leben von Neuer eine Menge passiert, deshalb wäre es nur allzu verständlich, wenn sich der 25-Jährige nicht mehr an jedes Detail von Portos großem Abend damals erinnern könnte. Dieses Spiel hat sich bei ihm jedoch eingeprägt, seine Erinnerungen daran sind immer noch frisch. "Ich war direkt am Spielfeldrand", meinte Neuer gegenüber UEFA.com. "Es war damals schon für mich ein Traum, dieses Spiel zu erleben. Jetzt ist es natürlich auch ein Traum, im Halbfinale zu stehen."
Mit seinem Heimatverein zum ersten Mal ins Halbfinale der Königsklasse einziehen, das ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Im Viertelfinale lieferte Schalke eine Gala ab und warf Titelverteidiger FC Internazionale Milano in beeindruckender Manier aus dem Wettbewerb, durch einen 5:2-Auswärts- und einen 2:1-Heimsieg.
"Das war natürlich schon sehr überraschend, wir sind ja schon nach 20 Sekunden kurioserweise in Rückstand geraten und sind auch noch ein zweites Mal in Rückstand geraten", so Neuer, der 2006 sein Debüt gab und mittlerweile schon mehr als 150 Bundesligaspiele für Schalke bestritten hat. "Dass wir fünf Tore im San Siro schießen, damit hätte keiner gerechnet. Unsere Fans haben schon an uns geglaubt, aber sicher nicht damit gerechnet, dass wir das in dieser Art und Weise tun."
Trotz der Heldentaten in Mailand gilt die Truppe von Ralf Rangnick auch im Halbfinale für viele als Außenseiter. Neuer macht das nichts aus – "diese Rolle hat uns gegen Inter gut getan" – und er freut sich darauf, sich gegen Spieler wie Wayne Rooney und Javier Hernández zu beweisen.
"Angst habe ich nicht, aber Respekt natürlich", erklärte der 20-malige deutsche Nationalspieler. "Gegen Rooney durfte ich schon bei der Weltmeisterschaft [2010] einmal spielen und dabei haben wir ein positives Erlebnis für Deutschland feiern können. Ich hoffe, dass es gegen Manchester United ähnlich wird."
Neuer ist sich dennoch bewusst, wie stark der dreimalige Europapokalsieger ist. Er sieht das starke Kollektiv als größte Stärke der Engländer, und nicht ihre individuelle Klasse. "Sie haben nicht nur diese beiden, sondern noch zig andere gute Spieler", sagte er. "Die Erfahrung von Ryan Giggs oder auch vom Torwart Edwin van der Sar. Ich war selbst Fan von Edwin van der Sar, und ich muss ehrlich sagen, dass mir ihre Spielweise gefällt. Von daher kann man sich nicht auf einen Spieler festlegen. Die ganze Mannschaft von Manchester United ist eigentlich der Star."
Während United auf die Erfahrung von Giggs und van der Sar bauen kann, haben auch die Königsblauen ihr ganz persönliches Aushängeschild. Raúl González erlebt gerade seinen dritten Frühling und hat laut Neuer maßgeblichen Anteil am Erfolg in der Champions League.
"Er ist ein sehr erfahrener Spieler und gerade auch in der Champions League ein sehr wichtiger Spieler für uns", sagte er über den 33-jährigen Spanier. "Raúl hat eine sehr gute Quote in der Champions League. Die Statistik besagt, glaube ich, dass er in jedem zweiten Spiel ein Tor gemacht hat – normalerweise müsste er dann gegen Manchester United mindestens auch einmal treffen!"