Cambiasso gibt Inter noch nicht auf

Das waren vier Tage, die der FC Internazionale Milano am liebsten ganz schnell vergessen würde. Am Samstag gab es die 0:3-Niederlage im Derby gegen den AC Milan, die wohl das Ende der Titelträume bedeutet, und am Dienstag das heftige 2:5 daheim im Viertelfinalhinspiel der UEFA Champions League gegen den FC Schalke 04.

Inter-Idol Esteban Cambiasso aber fordert seine Kollegen auf, einen klaren Kopf zu behalten. "Wie schon das Derby war auch diese Partie sehr wichtig und es ist sehr schlecht gelaufen. Genauso, wie viele andere Spiele, die wir bestritten haben, sehr gut gelaufen sind", erklärte der argentinische Nationalspieler. "Es ist derzeit sicherlich eine unglückliche Zeit für uns, aber wir müssen ruhig blieben, auch wenn es nicht einfach ist."

Dass die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals verschwindend gering sind, ist klar, denn Inter müsste am Mittwoch nächster Woche in Gelsenkirchen mindestens vier Tore erzielen. Aber trotz dieser trostlosen Ausgangslage hat Cambiasso die Hoffnung noch nicht aufgegeben. "Ich bezweifle, dass die Schalke-Spieler erwartet haben, dass sie im San Siro mit fünf Toren gewinnen würden. Niemand erwartet, dass man so viele Auswärtstore in der Champions League schießt. Aber wenn Schalke es hier schaffen kann, dann können wir es dort auch schaffen."

Cambiasso, der bereits 68 Spiele im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb bestritten hat, sagte, dass es in der Umkleidekabine keine gegenseitigen Schuldzuweisungen gegeben habe. Und er unterstrich, dass seine Mannschaft noch immer eine Chance in der Serie A und in der Coppa Italia habe. "Danach haben wir gar nichts gesagt", erklärte der 30-jährige ehemalige Mittelfeldspieler von Real Madrid CF. "Wenn so etwas wie das hier passiert, muss man warten, bis sich der Staub gelegt hat und sich dann damit befassen. Wir müssen so ruhig wie möglich bleiben, weil in dieser Saison noch eine Menge auf dem Spiel steht, und im kalten Licht des Tages müssen wir unsere Fehler wieder gutmachen - nicht um Mitternacht nach einer heftigen Niederlage."

"Wir waren recht müde, aber wir können unsere Energieabgabe nicht rationieren", fügte er hinzu. "Man tut, was man kann, und wenn wir eine Menge Energie verbraucht haben, dann liegt das daran, dass wir eine hart arbeitende Mannschaft sind. Wir mussten in vielen Partien alles geben, seit Leonardo hier ist, um im Titelrennen einen großen Punkterückstand wettzumachen. Es ist einfach, jetzt bei den beiden Niederlagen zu bleiben, aber selbst unsere optimistischsten Fans hatten nicht darauf gehofft, dass wir vor dem Derby bis auf zwei Punkte an den AC Milan herankommen würden, und wir haben es geschafft."

"Ähnlich war es, als nur wenige in der letzten Runde dachten, dass wir bei Bayern München gewinnen könnten, aber wir haben das Viertelfinale erreicht. Und das war das Ergebnis der harten Arbeit dieser Mannschaft. Wir müssen weiter alles geben und an uns glauben, um unsere Ziele zu erreichen."